Home is Where We Start

Ein Guardian-Buch, auf das man 2024 achten sollte. Eine mutige und intime Auseinandersetzung mit der verborgenen Geschichte im Herzen einer Kindheit, die als kollektivistisches Sozialexperiment angelegt wurde.

In den turbulenten späten Siebzigern zog die sechsjährige Susanna Crossman mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von einer Vorstadtterrasse in ein verfallenes Herrenhaus tief im englischen Hinterland. Sie würden ihr neues Zuhause mit über fünfzig anderen Bewohnern aus der ganzen Welt teilen, ausgestattet mit abgenutzten Taschenbüchern über Ökologie, Marx und radikalen Feminismus, vereint durch utopische Träume, die Welt neu zu gestalten. Sie verliessen das Haus fünfzehn Jahre lang nicht.

Während die Erwachsenen neue Namen annahmen und sich von ihren häuslichen Rollen befreiten, liefen die Kinder frei umher. In der Gemeinschaft war niemand zu jung, um über nukleare Kriege zu diskutieren, und die Kinder lernten, keine sauberen Nasen oder regelmässigen Schlafenszeiten zu erwarten. Stattdessen fanden sie ein Zuhause in einem Haus ohne Schlösser oder Schlüssel, ohne zu wissen, ob sie hinter den Türen auf hitzige politische Debatten oder Paare, die sich unter den Laken wälzten, stossen würden.

Jahrzehnte später, mit dem Blick zurück, betrachtet Crossman ihre Vergangenheit und wendet sich an führende Denker in Philosophie, Soziologie und Anthropologie, um die Gesellschaft zu untersuchen, in der sie aufwuchs, und die vielen Bedeutungen von Familie und Zuhause. In diesem strahlenden Memoir fragt sie, was mit Kindern passiert, die als Produkt sozialer Experimente aufgezogen werden, und erforscht, wie das Aufwachsen in der Entfremdung von der Aussenwelt sie heute als Mutter prägt.

Crossman schreibt mit solcher Neugier und herzzerreissender Ehrlichkeit darüber, was es bedeutet, ihre eigene Wahrheit zu finden. Ich war von diesem Buch begeistert. Schön, mutig, zart. Ich liebte dieses wunderbare Memoir über das Schaffen eines Zuhauses.