
Wieso ich die vorgebaute Version der GMMK Pro Tastatur nicht empfehle

Glorious bringt die Eigenbau-Tastatur GMMK Pro neu in vorgebauter Version. Du musst sie also nicht mehr zusammensetzen. Mich überzeugt das Konzept nicht.
Die GMMK Pro war die erste Tastatur Marke-Eigenbau in unserem Sortiment. Sie soll Personen den Zugang zum Hobby erleichtern. Das hat das Keyboard auch geschafft.
Etwas verwirrt war ich dann, als Glorious ankündigte, die GMMK Pro auch als vorgebaute Version zu verkaufen. Was ich von dem Teil halte, siehst du im Video oben.

Keine Lust auf Video? Dann kannst du unten das unredigierte Untertitel-Transkript des Videos lesen.
Transkript des Videos
Die GMMK war die erste Tastatur Marke Eigenbau bei uns im Sortiment. Jetzt gibt es das Teil als sogenannte Prebuilt-Version, wo alles in einem Paket enthalten ist. Für wen das etwas sein könnte und ob ich es gut finde erzähle ich jetzt.
Packen wir das Teil mal aus. Du kriegst die Tastatur, eine flexible Handballenauflage, ein gewickeltes Spiralkabel mit Aviatoranschluss, einen Keycap-Puller, einen Switch-Puller und entsprechende Keycaps, falls du einen Mac hast.
Das Paket hat einen Wert von etwa 400 Franken, wenn man alles als Einzelteil kaufen würde. Die Tastatur wenn du sie fertig kaufst, kostet 430 Euro. Der Schweizer Preis ist derzeit noch nicht bekannt. Ich übersetze mal 1:1. Ist es das jetzt wert?
Von mir aus gesehen: Ganz klar nicht. Persönlich bin ich sowieso immer der Meinung: Selber machen ist besser. Dazu kommt, dass die Tastatur, so wie sie jetzt hier vorliegt, mich als Tastatur-Enthusiasten nicht wirklich befriedigt. Das hängt mit zwei Sachen zusammen.
Das erste sind die Stabilisatoren. Das sind die Dinger, die deine längeren Tasten, zum Beispiel die Leertaste, stabilisieren. Die drücken sich einfach komisch bei dieser Prebuilt-Version. Das liegt an der verwendeten Schmiere. Es fühlt sich matschig an. Manchmal fühlt es sich an als würde sie unten stecken bleiben. Das fühlt sich einfach nicht so an, wie sich für mich die Stabilisatoren anfühlen sollten.
Der zweite Punkt ist die sogenannte Gasket-Mount Implementation. Gasket-Mount ist eine Art und Weise ein Keyboard aufzubauen. Im Normalfall gibt es eine Platine worüber eine Deckplatte ist und zum Schluss die Switches. Das wird bei der Gasket-Mount Tastatur zwischen Ober- und Unterteil vom Gehäuse geklemmt und mit sogenannten Gaskets, das ist im Prinzip ein Dichtungsgummi, befestigt und hier fixiert. Das sollte nachher für ein weiches Tippgefühl sorgen. Die Tastatur sollte dem Druck ein wenig nachgeben. Das tut es aber Null bei dieser Tastatur.
Der wichtigste Punkt vom Ganzen, weshalb ich sie nicht empfehle ist, dass der Sinn einer Tastatur Marke Eigenbau, bei der du alles wählen kannst, Switches, Keycaps, Kabel, Handballenauflage, hier nicht gegeben ist. Du kaufst ein fertiges Produkt, das keine Tastatur Marke Eigenbau mehr ist.
Das ist meine Perspektive als Tastatur-Enthusiast. Für Leute, die ständig auf einer popligen Kaugummi-Tastatur im Büro schreiben oder Leute, die sich Gaming-Keyboards von grösseren Brands gewöhnt sind ist diese Tastatur sicher eine grosse Verbesserung. Für die könnte es etwas sein, wenn sie dazu bereit sind, 430 Franken dafür zu zahlen.


Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.