Was können OLED-TVs besser?
Hintergrund

Was können OLED-TVs besser?

David Lee
19.11.2017

Olé, die ewige Zukunftstechnologie ist endlich Gegenwart! Billig und zahlreich sind sie immer noch nicht, aber immerhin, es gibt sie. Was können die OLEDs eigentlich so viel besser?

OLED war etwa zehn Jahre lang die Zukunftstechnologie der TVs. Alle Jahre wieder konnte man OLED-Bildschirme an Messen wie der IFA bewundern. Nur handelte es sich dabei immer um Prototypen. Als ich dann endlich einmal einen marktreifen OLED-Fernseher testen durfte, hatte dieser die Grösse eines Laptops, kostete ein Vermögen und wurde sehr, sehr heiss. Grosse OLEDs waren zwar damals schon angekündigt, kamen aber nie auf den Markt.

Irgendwann haben es die Hersteller dann doch noch geschafft. Ich kann es noch immer kaum glauben, dass es inzwischen tatsächlich richtige, grosse, marktreife und je nach Budget sogar bezahlbare OLED-Fernseher gibt.

LG OLED55C7 (55", OLED, 4K, 2017)
TV

LG OLED55C7

55", OLED, 4K, 2017

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Philips OLED 55POS9002 (55", OLED, 4K, 2017)
TV

Philips OLED 55POS9002

55", OLED, 4K, 2017

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Sony KD-55A1 (55", OLED, 4K, 2017)
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Sony KD-55A1

55", OLED, 4K, 2017

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LG OLED55C7 (55", OLED, 4K, 2017)
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LG OLED55C7

55", OLED, 4K, 2017

Philips OLED 55POS9002 (55", OLED, 4K, 2017)
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Philips OLED 55POS9002

55", OLED, 4K, 2017

Sony KD-55A1 (55", OLED, 4K, 2017)
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Sony KD-55A1

55", OLED, 4K, 2017

Was ist OLED genau?

LED heisst light emitting diode, auf Deutsch Leuchtdiode. OLED sind organische LED, also Leuchtdioden, die aus Kohlenstoff-Verbindungen bestehen. Das klingt nicht nach einem grossen Unterschied. Kann es uns nicht völlig egal sein, woraus diese Dioden hergestellt sind?

Nein, denn es gibt einen sehr grundsätzlichen Unterschied: Bei OLED sind die Pixel selbst die Leuchtdioden. Sie leuchten also in einer bestimmten Farbe – oder auch nicht, wenn der betreffende Bildteil schwarz ist. LED dagegen bezeichnet die Hintergrundbeleuchtung von LCD-Bildschirmen. Denn LCD-Pixel leuchten nicht von selbst.

Das hat Auswirkungen auf den Kontrast. Bei OLED ist ein schwarzes Pixel absolut schwarz. Bei LCD deckt ein schwarzes Pixel die Hintergrundbeleuchtung ab, aber ein kleines bisschen Licht dringt trotzdem durch. Daher sind nicht so hohe Kontraste möglich.

Noch mehr Verwirrung stiftet der neue Begriff QLED. Auch QLED verwendet LCD-Pixel, die nicht von selbst leuchten. Es ist eine Weiterentwicklung der LED-Beleuchtung. Dabei teilt eine Zwischenschicht blaues Licht in Rot und Grün auf, von dem üblicherweise zu wenig vorhanden ist. Dadurch steigt die Effizienz, die Leuchtkraft und die Farbvielfalt.

Die Vor- und Nachteile

Das wichtigste Plus von OLED ist der fantastische Kontrast. Weil es keine Hintergrundbeleuchtung braucht, können OLED-TVs noch flacher gebaut werden als die eh schon sehr flachen übrigen Fernseher, sprich: drei, vier Millimeter dick. Bei so dünnen Geräten müssen die Kabelanschlüsse und Lautsprecher ausgelagert werden. Die Hersteller integrieren das üblicherweise im Standfuss oder in der Wandhalterung.

Als Nachteil von OLED gilt die geringere Lebensdauer. Praktisch dürfte das aber irrelevant sein. Als geringe Lebensdauer gelten etwa 20'000 Stunden. Das reicht bei zwei Stunden pro Tag für 27 Jahre ...

Somit bleibt als grösster Nachteil – abgesehen von den noch immer recht hohen Preisen – dass die Bildschirme etwas weniger hell sind als LCDs, was vor allem bei Tageslicht eine Rolle spielt.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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