

Warum du eine Kuscheldecke brauchst
Was für Babys gut ist, schadet auch Erwachsenen nicht. Kuscheldecken sind ein Weg, sich aufzuwärmen und bei Krisen ein Gefühl von Geborgenheit zu schaffen.
Wann immer es mich zuhause fröstelt, überlege ich zuerst, was ich Wärmeres anziehen kann. Wenn selbst ein Wollpullover zum Aufwärmen nicht genügt, greife ich zu meiner Kuscheldecke. Aber auch, wenn mir nicht kalt ist und ich einfach nur einen schlechten Tag habe, igel ich mich in meine Decke ein, um Kräfte zu sammeln. Das wirkt Wunder.
Die Kuscheldecke – im Englischen «security blanket» genannt – hat einer Heizung einiges voraus. Sie verschönert nicht nur dein Zuhause, sondern sorgt auch optisch und haptisch für ein sinnliches Erlebnis. Von klein auf spendet die Kuscheldecke neben Wärme auch physischen Komfort. Deshalb wird sie auch von Therapeuten verwendet, um Angstsymptome bei Patienten zu lindern. Die Decken werden dafür aus besonders schweren Stoffen gefertigt oder mit kleinen Gewichten versehen. Auch Beispiele aus dem Möbeldesign wie der Entwurf «Sumo Chair» von Signe Øland Iversen dienen dazu, Angstzuständen entgegenzuwirken. Der Lounge Chair besteht aus weich gepolsterten Rücken- und Armlehnen, die du dir im Sitzen wie eine Kuscheldecke umlegen kannst. Diese Funktion soll eine Umarmung nachahmen.

Angst oder nicht – jeder kann Komfort gebrauchen. Deshalb habe ich mir eine besonders grosszügige und weiche Fleece-Decke von «Eagle» ausgesucht. Sie könnte auch als Tagesdecke fürs Bett dienen, liegt bei mir aber auf dem Sofa. Dank ihrer Pastellfarbe passt sie sich dort camouflageartig der Umgebung an. Das schätze ich, weil ich dezente Farben bei meiner Einrichtung bevorzuge.

Aber nicht nur die Kuscheldecke, auch die Marke dahinter kann sich sehen lassen. Eagle gehört zu den wenigen Herstellern, die ihrem Standort über Jahre trotz Globalisierung treu geblieben sind. Obwohl der Name amerikanisch ist, stammt Eagle – zu deutsch Adler – aus Hof in Deutschland. Dort stellt die Textil-Manufaktur seit 1893 Produkte aus Naturfasern wie Merinowolle, Seide oder Kaschmir her. Um Stoffe wie den meiner Decke «Tony» anzufertigen, werden bis heute einige Schritte von Hand ausgeführt. Dazu gehören zum Beispiel die Fertigung der sogenannten Kettelnaht, die der Decke einen Rahmen und das gewisse Etwas verleiht.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.