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Warum der eReader das Papier schlägt und ich doch nie auf Bücher verzichten werde

Papier ist out, sagen Hersteller wie Amazon und Kobo. Seelenloser Elektroschrott, sagen Buchfans über eReadern. Kurz: Die digitalen Bücher sind die grosse Kontroverse im Buchhandel und unter Lesern. Ein Versuch, die Wogen zu glätten.

Dennoch, mein Kindle ist mein täglicher Begleiter. Von meiner ganzen Unterhaltungselektronik ist der Kindle das Gerät, das ich am wenigsten missen möchte. Bücherpuristen haben vermutlich bereits Fackeln und Mistgabeln gezückt, beschwören den Tod der Buchhandlung herauf und verlangen eine Entschuldigung im Namen Gutenbergs. Doch ich bleibe dabei: Nicht ohne meinen Kindle.

Konsum vs. Genuss

Nichts wird für mich je ein Buch ersetzen. Das steht fest. Da können noch hundert Kindles daherkommen und Amazon kann noch so viel Unlimited-Produkte anbieten. Weil meine Ansprüche an ein Buch ganz andere sind als die, die ich an eine Geschichte habe.

Mein Kindle ist daher immer bei mir, weil er einem Buch technologisch meilenweit voraus ist. Ich kann unterwegs, an irgendeinem Flughafen irgendwo auf der Welt oder im Bus auf dem Weg ins Büro, mir innerhalb Sekunden eine neue Geschichte besorgen und diese unvermittelt lesen. Für Leseratten wie mich ist das unendlich wertvoll und ein grosses Stück Lebensqualität.

Die überall vorhandenen Bücher sind aber nicht mal mein Lieblingsfeature des Kindle. Es ist die Beleuchtung des ePaper-Bildschirms. Egal wie hell oder dunkel es gerade im Bus, am Flughafen oder bei mir zu Hause im Bett ist, die Geschichte vor mir ist immer gleich hell und ich kann auch unterwegs im Buch versinken.

Wenn es darum geht, eine Geschichte zu konsumieren, also nur um den Inhalt des Buches, dann ist ein eReader ganz klar der Sieger.

Die Chance für unabhängige Autoren

The Martian gilt als eines der besten und einflussreichsten Science-Fiction-Bücher der vergangenen Jahre. Die Erfolgsgeschichte hat ihr vorläufiges Ende mit der Verfilmung der Geschichte von Science-Fiction-Grossmeister Ridley Scott gefunden.

Die Welt ist ein merkwürdiger Ort.

Zwischen Weir und Sims/Branwen gibt es tausende Autoren, die ihr Glück abseits der etablierten Verlage versuchen und das ist gut so. Immer wieder entdecke ich Kurzgeschichten oder ganze Bücher, die zwar gut zu lesen sind, aber es nie in ein Verlagsprogramm schaffen würden.

Warum Bücher niemals aussterben werden

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Aber ein Buch ist nicht mehr das, was ich im Bus oder im Tram lese. Ein Buch ist vom Träger einer Geschichte zum Objekt der Lebensqualität geworden. Wenn ich ein Buch lese, dann ist das ein bewusster Genuss. Ich rieche das Papier und den Leim des Buches, fühle die Rauheit des Papiers und sitze in einem bequemen Stuhl oder habe mich unter einer Decke auf der Couch verkrochen und verstecke mich erfolgreich vor der Welt.

Idealistisch aber zählt für mich am Ende nur eines: Dass du, deine Familie und alle deine Bekannten lesen. Egal was. Lest Zeitungen, Comics, Bücher, den Playboy, Betriebsanleitungen oder Artikel auf digitec.

Und wenn ihr schon hier seid: Was meint ihr? Sind eReader besser als Bücher? Warum sind sie das oder halt eben nicht? Sagt es mir und allen anderen hier in den Kommentaren. Dann gibt’s noch mehr Lesestoff.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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