«Star Wars: The Acolyte» / Lucasfilm
Kritik

«Star Wars: The Acolyte»: So gut sind die ersten zwei Folgen

Luca Fontana
4.6.2024

Es ist vielleicht meine am sehnlichsten erwartete «Star Wars»-Serie bislang – und mit ziemlicher Sicherheit die erfrischendste seit Langem: «The Acolyte». Ein Review zu den ersten beiden Folgen.

Die Ära der «Hohen Republik»? Bisher wurde sie nur in Büchern und Comics abgehandelt. Genau genommen sogar erst seit 2020, als Disney die Ära unter dem Projektnamen «Luminous» ins Leben rief. Für viele dürfte «The Acolyte» damit der erste Berührungspunkt mit der Hohen Republik sein. Und ein äusserst spannender noch dazu.

Aber dann trat eine Akolythin aus dem Schatten hervor …

Darum geht’s in «Star Wars: The Acolyte»

100 Jahre vor «Star Wars: Episode 1»: Der Jedi-Orden befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Nie wieder würden seine Mitglieder zahlreicher und mächtiger sein. Und selten erlebte die Galaxis eine friedlichere Zeit, in der es keine Konflikte gab, die die Jedi nicht in Schach halten konnten. Die Sith sind zu diesem Zeitpunkt reinster Mythos.

Wenn überhaupt.

Jedi mit asiatischen Kampfkünsten

Vor allem aber demonstriert gerade der atemberaubend cool inszenierte erste Kampf mit Jedi-Meisterin Indara («The Matrix»-Star Carrie Anne-Moss) die Überlegenheit der Jedi. Dabei versucht «The Acolyte» gar nicht erst, die im irren Tempo choreografierten Duelle aus George Lucas’ Prequels zu toppen. Stattdessen findet die Serie ein eigenes Stilmittel. Eines, das «ihre» Jedi unantastbar macht – sogar wortwörtlich:

Martial-Arts.

Eine Machtdemonstration.

Ein Mystery-Thriller im «Star Wars»-Setting

So serviert uns «The Acolyte» gleich zu Beginn eine illustre Runde verschiedenster Charaktere. Sehr gut.

Wunderschön inszenierte «Star Wars»-Welten

«The Acolyte» hingegen sieht man an, dass vor Ort oder auf akribisch designten Sets gedreht wurde. Dadurch wirkt die Serie grösser. Echter. Geerdet und real. Und eben kinohafter als viele «Star Wars»-Serien zuvor – «The Mandalorian» mit eingeschlossen. Nur «Andor» hat noch schöner und epischer ausgehen. Zumindest bis jetzt.

Fazit

Ein vielversprechender Start

Es wäre nicht das erste Mal, dass ich zum Serienstart ein positives Review abgebe, das ich im Nachgang am liebsten wieder löschen würde. Siehe Marvels «Secret Invasion». Sei dir darum bewusst, dass sich mein erstes Urteil nur auf die ersten zwei Folgen bezieht, die ich vorab sehen durfte.

Wenn sich «The Acolyte» aber genauso prächtig weiterentwickelt wie die Serie begonnen hat, dürfen sich «Star Wars»-Fans auf ein richtiges Schmankerl im unverbrauchten Setting freuen. Vor allem, was die Jedi betrifft, die in ihrem Martial-Arts-Kampfstil eine buchstäbliche Machtdemonstration geben. Schreiberisch bleibt die Serie aber auf dem Niveau von «The Mandalorian», «Ahsoka» und Konsorten: Wer auf eine überraschend erwachsene Adaption im Stile eines «Andor» hofft, wird enttäuscht.

«The Acolyte» läuft ab dem 5. Juni auf Disney+ und startet mit einer Zwei-Folgen-Premiere. Danach folgt eine Folge pro Woche.

Pro

  • Die Hohe Republik: eine unverbrauchte Ära, die Lust auf mehr macht.
  • Das hohe Produktionsbudget sieht man in jedem Shot.
  • Starke Choreografien, die sich von den Prequels abheben.
  • Spannende Story mit einem breiten Spektrum an neuen Charakteren.

Contra

  • Schreiberisch nicht auf demselben Niveau wie «Andor»
Titelbild: «Star Wars: The Acolyte» / Lucasfilm

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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