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Sharge Pixel Charger: Schöner geht nicht, günstiger schon

Hingucker statt Langweiler: Der Sharge Pixel mit 100 oder 140 Watt Gesamtleistung hebt sich vor allem durch sein Design von anderen Chargern ab.

USB-Ladegeräte sind normalerweise schwarze oder weisse Kästchen – schmucklos und langweilig. Darum verstecke ich sie am liebsten irgendwo unter dem Tisch oder in einer Kabelbox. Nicht so bei Sharge: Die neuen Pixel Charger sind optisch ein Highlight, aber lohnt sich der Aufpreis?

Pixelkunst als Anzeige

Von der Form her sind Pixel 100 und Pixel 140 typische rechteckige Ladegeräte mit mehreren USB-Anschlüssen, die ich direkt in die Dose stecke. Das verwendete Plastik wirkt aber hochwertiger als bei vielen Konkurrenten. Doch die wahre Besonderheit zeigt sich auf der linken Seite des Ladegeräts. Dort ist das Gehäuse keine glatte Kunststoffoberfläche, sondern perforiert. Sobald ich das Ladegerät einstecke, merke ich, was es mit dem Lochblech-Design auf sich hat. Hinter fast jedem Punkt steckt eine weisse LED. So entsteht eine Pixelmatrix mit 576 Lichtern. Daneben hat der Hersteller zwei Knöpfe für die Bedienung platziert.

Die Pixelanzeige und die zwei Bedienknöpfe.
Die Pixelanzeige und die zwei Bedienknöpfe.

Mit dem roten Knopf wechsle ich zwischen zwei Helligkeitsstufen – oder schalte die Lichter ganz aus. Diesen Status merkt sich das Ladegerät: Wenn ich die LEDs deaktiviere, dann bleibt das beim erneuten Einstecken gleich. Mit dem weissen Knopf drehe ich die Anzeige in alle vier Richtungen. Sie ist immer gut sichtbar, egal, wie die Steckdose liegt. Diese Einstellung merkt sich das Ladegerät leider nicht.

Das Vorbild für das Design wird übrigens nicht verschwiegen. Im Gegenteil: Der Hersteller spricht auf seiner Webseite selbst davon, dass die Optik ans Braun T3 Radio von 1958 erinnert, einem Designklassiker in der Bauhaus-Tradition.

Sharge sieht seine Charger in der Tradition des Bauhaus-Produktdesigns.
Sharge sieht seine Charger in der Tradition des Bauhaus-Produktdesigns.

Das bringt die Pixel-Anzeige

Was ist überhaupt auf dem Screen zu sehen? Abwechselnd wird die momentane Ausgangsleistung jeder USB-Buchse angezeigt, danach die gesamte Ausgangsleistung des Chargers. Die Anzeige wechselt mehr oder weniger im Sekundentakt. Anpassen kann ich das nicht.

Energieverschwendung muss ich wegen des Screens nicht befürchten, denn der Verbrauch ist mit weniger als 0,1 Watt so klein, dass er mit einem klassischen Steckdosenmessgerät nicht einmal messbar ist.

Die momentane Leistung wird vom Pixel Charger übrigens durchaus genau angezeigt. Ich habe das stichprobenartig mit einem Multimeter nachgemessen und dieselben Werte erhalten, die das Ladegerät angezeigt hat.

Am zweiten USB-C-Anschluss zieht der Laptop zu diesem Zeitpunkt 33 Watt Leistung.
Am zweiten USB-C-Anschluss zieht der Laptop zu diesem Zeitpunkt 33 Watt Leistung.

Was sind die Unterschiede zwischen Pixel 100 und 140?

Die beiden Charger sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, unterscheiden sich aber in den Anschlüssen und in der Gesamtleistung.

Pixel 100:

  • Gesamtleistung 100 Watt
  • 3x USB-C, jeweils maximal 100 Watt
  • 1x USB-A, maximal 30 Watt
  • 220 Gramm

Pixel 140:

  • Gesamtleistung 140 Watt
  • 3x USB-C, jeweils maximal 140 Watt
  • 258 Gramm
Die Anschlüsse des Pixel 100 (links) und des Pixel 140.
Die Anschlüsse des Pixel 100 (links) und des Pixel 140.

Der Pixel 100 ist trotz mehr Anschlüssen minimal kleiner – und etwas leichter. Auch preislich gibt es Unterschiede: Der Pixel 140-Charger mit der stärkeren Leistung ist je nach aktuellem Preis rund 20 Franken oder Euro teurer.

Bei beiden Modellen kann ich den Schweizer Stecker abnehmen. Darunter kommen die zwei dünnen, ausklappbaren Stifte für US-Steckdosen zum Vorschein. In den USA habe ich das zwar nicht testen können; mittels eines Reiseadapters zeigt sich jedoch, dass das Ladegerät in Steckdosen des Typs A und B (zwei flache Kontakte) problemlos funktionieren sollte.

Eine Chance hat der Hersteller aber verpasst: Mit einem zusätzlichen Adapter für die ebenfalls verbreiteten Typ-G-Dosen (zum Beispiel in dem UK) hätte Sharge das Gerät zum perfekten, fast weltweit einsetzbaren Reisebegleiter gemacht.

Der Pixel 100 ist etwas kleiner und leichter, beide sind aber kompakt gebaut.
Der Pixel 100 ist etwas kleiner und leichter, beide sind aber kompakt gebaut.

Wie gross ist der Aufpreis?

Die zwei Charger haben laut Angaben des Herstellers einen GaN-Chip der fünften Generation verbaut. Da diese Bezeichnung für die Halbleiter aus Galliumnitrid nicht bei allen Herstellern einheitlich ist, ist sie schwer vergleichbar. Je besser der GaN-Chip, desto geringer die Wärmeentwicklung, desto stabiler die Spannung, desto schneller die Schaltungen der Ausgangsspannung und desto kleiner die Baugrösse.

Der Hersteller verspricht hier ausgezeichnete Werte. Und tatsächlich werden die Ladegeräte auch unter hoher Leistung kaum warm – beispielsweise wenn sie einen Laptop und ein Smartphone gleichzeitig über mehrere Stunden mit voller Power laden.

Die Sharge Pixel gehören aber auch zu den teureren Modellen auf dem Markt. 100-Watt-Ladegeräte erhältst du für 25 bis 30 Franken. Mit gleich vielen Ports, also 3× USB-C und 1× USB-A, starten die Preise bei 35 bis 40 Franken.

Tech-Protect GaN Charger (100 W)
USB Ladegerät
−19%
CHF29.90 statt CHF36.70

Tech-Protect GaN Charger

100 W

Bei den Modellen mit 140 Watt Ausgangsleistung sieht es ähnlich aus. Die günstigsten Geräte sind ab 50 bis 55 Franken erhältlich.

Allerdings sind das alles eher unbekannte Hersteller. Andere etablierte Marken wie Anker, Belkin oder Aukey sind ähnlich teuer wie die Sharge Pixel. Hier gibt es zum Beispiel einige 140-Watt-Modelle.

Belkin Boost Charge Pro 4-Port GaN Charger (140 W)
USB Ladegerät
CHF88.90

Belkin Boost Charge Pro 4-Port GaN Charger

140 W

Für Schnäppchenjägerinnen und -jäger sind die Sharge-Charger also keine Option, aber der Aufpreis für das Pixel-Design ist nicht gross. Wichtiger für die Preisdifferenz sind die verbaute Technik und das Renommee des Herstellers.

Interessant ist das Ladegerät für alle, welche die optische Spielerei schätzen. Und die sich dafür interessieren, wie schnell ein Gerät tatsächlich geladen wird.

Fazit

Schön, gut – aber recht teuer

Die Pixel-Charger stechen aus der Masse der langweiligen Ladegeräte heraus. Mit ihrem Punktedisplay sind sie ein Hingucker. Wenn dir das wichtig ist, solltest du genauer hinschauen. Auf dem Screen siehst du jeweils die Ladegeschwindigkeit in Watt für alle Ports und für das gesamte Ladegerät.

Sharge liefert wie immer erstklassige Qualität – das hat aber auch seinen Preis. Wenn du nur Geräte laden willst und dir Markenname sowie Design egal sind, findest du günstigere Varianten. Immerhin: Die Pixel-Charger sind nicht viel teurer als andere hochwertige Ladegeräte von bekannten Marken.

Pro

  • aussergewöhnliche Optik
  • schicker Screen mit Infos zu Ladegeschwindigkeit
  • schnelles Ladetempo auf allen Ports
  • hochwertige Verarbeitung
  • kompakt gebaut

Contra

  • relativ teuer
  • kein UK-Adapter
  • Anzeige kann nicht fix eingestellt werden

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