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Sextortion 2.0: «Zwinge uns nicht, dich hier zu besuchen»

Seit Anfang Oktober gibt es wieder eine grosse Welle an E-Mails mit Erpressungsversuchen. Auch Schweizer Userinnen und User sind Opfer davon. Und die Verunsicherung ist grösser denn je: Die Täter besitzen korrekte Handynummern, Wohnadressen und Bilder der Häuser. Dennoch gilt: Bezahle gar nichts!

Neues Level der Einschüchterung

Diese «Sextortion»-Mails haben zu Beginn für Schockmomente gesorgt. Diese haben aber schnell nachgelassen. Denn sie wurden aufs Geratewohl an zufällige E-Mail-Adressen geschickt. Und so hörten sie sich auch an: generisch, allgemein formuliert – ein leicht zu erkennender Massenversand. Grosse Provider und ihre Spamfilter sorgten zudem dafür, dass viele Nutzer die Mails gar nicht erst zu Gesicht bekamen.

Auf Reddit ist gar davon zu lesen, dass das Schreiben sogar per Briefpost zu den Opfern gelangt ist – zumindest in den USA.

Datenabfluss bei Firmen ist schuld

Nebst einer Beispiel-E-Mail des BACS (Bundesamt für Cybersicherheit), hat sich auch ein Digitec-Leser bei mir gemeldet – auch er wurde Opfer dieser neuen Masche. Bei ihm stimmten Name, Adresse und Handynummer ebenfalls. Es gibt also bereits mehrere bestätigte Fälle aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz. Die Mails sind zwar in Englisch gehalten, jedoch haben die Täter sehr auf Details geachtet, etwa die Ü-Punkte beim Wort «Zürich».

  1. Besuche die Website haveibeenpwned.com
  2. Gib deine E-Mail-Adresse an und klicke auf den Button «pwned?». Alle Datenleaks, von denen du betroffen bist, werden dir angezeigt

Hinweis: Sei nicht überrascht, wenn es mehrere Leaks sind. Besonders ältere E-Mail-Adressen, die schon länger in Betrieb sind, finden sich wohl in mehreren solcher Databreaches wieder. Das muss nicht mit dir zu tun haben, sondern kann auch an der Unvorsichtigkeit einiger Hersteller liegen. Wenn du ein gutes Passwort und die Multi-Faktor-Identifikation deines Providers aktiviert hast, bist du dennoch recht sicher.

Lass dich nicht einschüchtern

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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