Produkttest

Playstation 5 Pro im Test: für Enthusiasten wie mich

Die PS5 Pro ist deutlich schneller als die Standard-PS5. Alle, die mit der aktuellen Konsolen-Leistung unzufrieden sind, werden sich freuen. Die Vorteile sind aber nicht immer gleich offensichtlich.

Es ist das Highlight jedes Grafikkarten-Upgrades: Tonnenweise Games installieren und sich ab dem Quantensprung an besserer Grafik und Leistung erfreuen. Ganz so drastisch fällt der Wechsel von der PS5 auf die PS5 Pro nicht aus. Die neue Playstation darf sich aber zu Recht die schnellste Konsole auf dem Markt nennen. Enthusiasten wie ich freuen sich über die zahlreichen Verbesserungen – auch wenn ich einige mit der Lupe suchen muss.

Mit Wi-Fi 7 unterstützt die Pro die neueste Wireless-Technologie für schnellere Downloads – sofern dein Router entsprechend ausgerüstet ist. Alternativ kannst du weiterhin ein Ethernet-Kabel anschliessen. Auf der Vorderseite gibt es statt einem USB-A- und einem USB-C-Anschluss nun zwei USB-C-Anschlüsse. Auf der Rückseite gibt es weiterhin zwei USB-A-Ports.

Die PS5 Pro ist minimal kleiner als die Standard-PS5. Dazu kommen die markanten schwarzen Rillen in der Mitte. Ansonsten bleibt sie dem futuristischen Design treu.

Es kommt auf das Spiel an

Anders als bei einem PC-Upgrade laufen Games mit der PS5 Pro nicht pauschal besser oder sehen hübscher aus. Es variiert von Spiel zu Spiel. Es gibt drei Kategorien:

  • Games mit einem PS5-Pro-Patch
  • Games, die ohne Patch von der PS5 Pro profitieren
  • Games, die nicht von der PS5 Pro profitieren

Leider gibt es keinen Filter oder eine Suchfunktion, um gepatchte Games anzeigen zu lassen. Auch bei der neuen Funktion: «Verbesserung der Bildqualität für ausgewählte PS4-Spiele auf PS5 Pro-Konsolen», die du in den Systemeinstellungen findest, weiss ich nicht, bei welchen Spielen sie tatsächlich zum Einsatz kommt.

Ich habe mich beim Testen rein auf meine persönlichen Eindrücke verlassen. Sprich, grafische Verbesserungen, die ich mit blossen Augen erkenne und spürbar flüssigeres Gameplay. Messen kann ich die Bildrate nicht. Das hat den Vorteil, dass ich mich nicht von Zahlen beeinflussen lasse.

Deutlich zu erkennen sind die Raytracing-Reflexionen in «Alan Wake 2». Im Fenster des «Oh Deer Diners» spiegeln sich auf der Pro die Strasse und die Fahrzeuge. Auf der Strasse hängt jemand ein Banner auf und sein Spiegelbild ist gut in einer Pfütze sichtbar. Das sorgt für eine lebendigere Welt. Das Spiel wirkt im Qualitäts-Modus auch etwas flüssiger. Der Performance-Modus wiederum flimmert deutlich weniger, als auf der Standard-PS5.

Ein weiteres Parade-Beispiel für die Pro ist «Final Fantasy VII Rebirth». Dort bekommst du ebenfalls das Beste aus beiden Welten. Der neue Pro-Modus vereint die 4K-Bildqualität mit der flüssigen Performance des Leistungs-Modus. Zwar sind die drei bisherigen Optionen weiterhin vorhanden, die kannst du aber getrost ignorieren.

Unveränderte Games und solche, die ohne Patch besser werden

Zur letztgenannten Kategorie zählen Games, die eine fixe Bildrate besitzen oder aus anderen Gründen nicht ohne Patch von der Mehrleistung der PS5 profitieren können. «Days Gone» beispielsweise, das mit riesigen Zombie-Horden aufwartet, läuft bereits auf der PS5 mit stabilen 60 fps. Dort konnte ich keine Verbesserung mit der Pro feststellen.

In die zweite Kategorie fallen Games wie «Monster Hunter Wilds» – zumindest die aktuelle Beta. Das spielt sich auf der PS5 ziemlich zäh. Auf der Pro steuert sich mein Jäger spürbar agiler und präziser und das ganz ohne offiziellen Pro-Patch.

Bei fast ausnahmslos allen Spielen, die ich getestet habe, zeigt sich das gleiche Bild: Sie laufen flüssiger und sehen besser aus auf der PS5. Nicht selten bekommst du den früheren Qualitäts-Modus in Kombination mit den Vorteilen des Performance-Modus. Die Unterschiede zur Standard-PS5 sind aber nicht immer gleich gross. Und die Entscheidungsschwierigkeiten bleiben. Will ich die schönste Grafik oder lieber die meisten fps? Daran ändert auch die PS5 Pro nichts.

Fast als Pflicht erachte ich, dass du einen Fernseher mit variabler Bildwiederholrate (VRR) und mindestens 120 Hz besitzt. Damit sind viele Spiele sowohl auf der PS5 wie auch der PS5 Pro deutlich flüssiger.

In der folgenden Tabelle habe ich alle Eindrücke zusammengefasst.

Lautstärke, Ständer und Faceplates

Wie auch meine PS5 zum Launch, ist die PS5 Pro flüsterleise. Ich habe zwar noch keine mehrstündigen Gaming-Sessions ohne Unterbruch durchgeführt, aber das Lüfterkonzept scheint zumindest nicht schlechter geworden zu sein.

Was die PS5 hat, aber der PS5 Pro fehlt, ist ein Ständer für das vertikale Positionieren der Konsole. Lediglich zwei kleine Kunststoff-Klammern für eine horizontale Position liegen der Verpackung bei. Nutze ich die ohne das optionale Laufwerk, wackelt die Konsole. Mit dem installierten Laufwerk sind die Klammern Pflicht, wenn ich sie horizontal aufstellen will. Ohne Laufwerk liegt sie auch ohne Ständer relativ stabil. Das Gleiche gilt für die vertikale Verwendung.

Falls du auf deiner aktuellen PS5 alternative Faceplates verwendest, passen sie nicht auf die Pro. Alle drei Playstation-Modelle besitzen individuelle Seitenteile. Noch gibt es keine offiziellen für die PS5 Pro.

Alle, die bereits eine SSD in der PS5 installiert haben, können diese ohne Vorbereitung in die PS5 Pro verbauen. Falls du wie ich bereits Spiele installiert hast, fragt dich das System beim Aufstarten, ob du die doppelten auf der SSD löschen willst. Alle anderen bleiben installiert und können direkt gespielt werden.

Fazit

Ein klares Upgrade, das nicht alle brauchen

Braucht die PS5 überhaupt ein Upgrade? Wenn du dir diese Frage stellst oder du gar noch auf der PS4 zockst, dann ist die PS5 Pro definitiv nichts für dich. Hast du dich aber öfters ab fehlendem Raytracing oder niedriger Bildrate gestört, dann lohnt sich das Upgrade auf jeden Fall.

So gut wie alle von mir getesteten Games laufen auf der PS5 Pro besser und sehen hübscher aus. Während die Leistung einfacher auszumachen ist, muss ich bei grafischen Verbesserungen oft genau hinschauen. Neue Raytracing-Effekte und dergleichen sind weniger offensichtlich. Der Hauptvorteil der Pro ist, dass du häufig den Qualitäts-Modus der PS5 in Verbindung mit den 60 fps des Leistungs-Modus erhältst.

Die PS5 Pro ist dennoch ein Zwischengenerationen-Upgrade und keine neue Konsolen-Generation. Viele Games spielen sich im Qualitäts-Modus nach wie vor zäher als ich es mir wünsche. Die Pro ist kein Äquivalent zu einer teuren Grafikkarte, die sich am PC durch jegliche Hardwareanforderungen fressen kann. Kompromisse zwischen Leistung und visueller Pracht schafft auch die PS5 Pro nicht aus der Welt. Sie sind aber kleiner geworden und schliesslich bekommst du hier für den Preis einer guten Grafikkarte eine ganze Konsole.

Das Einzige, das mir neben dem stattlichen Preis und dem fehlenden Laufwerk missfällt, sind die zusätzlichen Grafikeinstellungen. Auf einer Konsole will ich mir keine Gedanken um solche Sachen machen müssen. Das hält mir nur vor Augen, dass ich immer irgendwo auf etwas verzichten muss. Davon abgesehen ist die PS5 Pro Balsam für alle, die sich bei der PS5 über schlechte Performance oder fehlende Details ärgern. Und den besten Ort, um das kommende «GTA 6» zu zocken, holst du dir damit ebenfalls ins Haus.

Pro

  • kombiniert in vielen Games Qualitäts- und Performance-Modus der PS5
  • 2 Terrabyte Speicher
  • leise

Contra

  • teuer
  • kein Blu-Ray-Laufwerk

69 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


Gaming
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Asus Rog Xbox Ally X im Test: ein erster Schritt, aber (noch) Xbox-unwürdig

    von Philipp Rüegg

  • Produkttest

    PS5 im Test: Mehr Nextgen, dafür mit Problemen

    von Philipp Rüegg

  • Produkttest

    Besser dank SteamOS: das Lenovo Legion Go S im Test

    von Philipp Rüegg