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«Once Human» will das nächste «Forever Game» sein, aber ist es dafür gut genug?

«Once Human» ist ein Online-Survival-Spiel mit Basenbau, Crafting und riesigen Bossgegnern. Es ist Free to Play und will, dass du monogam wirst. Zeit für andere Spiele bleibt daneben nämlich kaum.

«The First Descendent», «Zenless Zone Zero» und jetzt «Once Human» – drei prestigeträchtige Free-to-Play-Spiele, die alleine dieses Jahr erschienen sind. Und wie alle Games dieser Art funktionieren sie nur, wenn möglichst viele Menschen möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen und dabei möglichst viel Geld ausgeben.

Solche Spiele empfangen dich mit offenen Armen und einem einfachen Einstieg. Die Rechnung geht aber nur auf, wenn jemand die Zeche dafür zahlt. Darum will jeder neue Free-to-Play-Titel das nächste «Forever Game» im Stil eines «Fortnite», «Minecraft» oder «Rust» sein.

«Once Human» stolpert dabei möglicherweise über die eigene Gier – der Gier nach Daten. Beim Starten musst du den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustimmen. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Doch die AGB von «Once Human» sorgen dafür, dass das Spiel auf Steam nicht über eine «Ausgeglichen»-Wertung herauskommt.

Auf Steam, wo das Spiel neben Epic- und Windows-Store erhältlich ist, schafft es «Once Human» trotz Datenschutzbedenken fast unter die Top Ten der meistgespielten Games. Nicht zu Unrecht, wie ich nach knapp zehn Stunden finde. «Once Human» ist ein Online-Survival-Game mit allem, was dazu gehört. Du kannst eine eigene Basis errichten, Ressourcen abbauen, Waffen und Gegenstände craften und mit anderen Spielerinnen die riesige Welt erkunden.

«Once Human» ist ein typisches Free-to-Play-Hamsterrad. Die Welt ist riesig, überall gibt es etwas zu entdecken, mein Questlog ist prall gefüllt und ich habe nie genug Ressourcen, um alles zu bauen, was ich möchte. Was ich bisher erlebt habe, macht Laune.

Die Favelas von «Once Human»

Mit der hohen Siedlungsdichte kann ich mich noch nicht richtig anfreunden. In einem postapokalyptischen Survival-Spiel möchte ich nicht in jeder Himmelsrichtung einen Steinwurf entfernt unzählige Nachbarn haben.

Am schlimmsten ist es in der Nähe wichtiger Questgebiete oder bei Dungeons. Die Strassen dorthin sind beidseitig übersät mit kleinen Camps, die als Wiederbelebungspunkt dienen. Da komme ich mir vor, als wäre ich falsch abgebogen und aus Versehen in brasilianischen Favelas gelandet.

«Once Human» ist für PC verfügbar und erscheint demnächst auch für Android und iOS.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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