
Nie mehr warmen Weisswein, dank dem Schnellkühler «Beezer»
Der «Beezer» löst ein Problem, das wir alle kennen. Er kühlt schnell Getränke auf Trinktemperatur. Trotzdem stellt sich die Frage: «Wer braucht denn sowas?».
So gross wie ein Gaming PC ist das Gerät, das vor mir steht. Vorne ein Türchen, vier Knöpfe und das ist auch schon alles. Öffne ich das Fach, kann ich eine Flasche oder eine Dose in ein Loch stecken, auf «Start» drücken und mein Getränk ist in wenigen Minuten kalt. Sofern ich das Gerät im Vorhinein für rund zehn Minuten vorgekühlt habe. Und das zeigt schon das erste Problem mit dem «Beezer»: In der absoluten Notsituation (spontane Gäste, ich habe verkackt, den Wein kalt zu stellen) muss ich trotzdem rund zwanzig Minuten warten, bis ich kühle Getränke servieren kann.
Macht genau das, was es soll: Getränke kühlen
Beim «Beezer» lassen sich gewünschte Temperatur, Flaschenrotation oder die Grösse des Gebindes anpassen. Das Gerät selbst hat eine permanente Kerntemperatur von minus 30 Grad Celsius und gibt je nach Einstellung eine längere oder kürzere Kühlzeit für die Drinks an. Eine smarte Funktion, die über Sensoren melden würde, sobald das Getränk kühl ist, gibt es nicht.

Dafür hat das Ding eine App, mit der sich der Kühlvorgang noch genauer einstellen lässt. Sie bietet verschiedene Vorgaben wie Zieltemperatur, Grösse der Flasche oder aktuelle Temperatur im «Beezer» und errechnet dann die perfekte Kühldauer, damit zum Beispiel meine 7,5 Deziliter Flasche Pinot Noir von 21 auf 16 Grad runterkühlt. Leider muss ich ein Konto beim Hersteller einrichten, damit ich die App nutzen kann.
Das alles funktioniert tadellos, eine Dose Bier ist in weniger als fünf Minuten eiskalt, Wein dauert etwa sieben Minuten. Das ist viel schneller, als ein Gefrierfach kühlt, auch mit dem alten Trick, den Wein zuerst in ein nasses Küchenpapier zu wickeln. Wie im Gefrierfach darfst du dein Getränk auch nicht im «Beezer» vergessen, weil sonst Glasbruchgefahr droht.

Das Maximum, was ich kühlen konnte, waren 1,5 Liter PET Flaschen und zwei 0,5 Liter Dosen. Magnumflaschen passen nicht in den Kühler.
Mir stellt sich die Frage, wer das braucht. Wer genügend Platz und Geld für den «Beezer» hat, kann auch einen grossen Kühlschrank anschaffen und Wein und Bier so dauerhaft kühlen. Einziger Anwendungsbereich scheint mir eine riesige Sammlung ungekühlter Getränke, die man bei Bedarf im «Beezer» einzeln kühlt. In einem Privathaushalt ist das wohl eher nicht der Fall, in der Gastronomie könnte ich mir sowas hingegen vorstellen. Aber dann dauert es ewig, bis alles kalt ist.
Fazit
Funktioniert super, braucht kein Mensch
Pro
- kühlt Getränke schnell und effektiv
- App ermöglicht genauere Kontrolle
- selbsterklärend zu bedienen
Contra
- braucht etwa zehn Minuten Abkühlung vor dem ersten Betrieb
- braucht viel Platz
- Kontopflicht bei der App

Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.