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Online Safety Act: wenn sich ein Videospiel als Ausweisersatz eignet
von Kim Muntinga
YouTube setzt ab August 2025 in den USA auf Künstliche Intelligenz, um das Alter seiner Nutzer automatisch zu erkennen. Das soll für mehr Schutz sorgen – Erwachsene müssen ihr Alter mit Dokumenten oder Fotos verifizieren.
Ab dem 13. August 2025 setzt YouTube in den USA ein neues System zur Altersverifikation ein, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Die Plattform möchte damit sicherstellen, dass jüngere Nutzer und Nutzerinnen «besser» geschützt werden. Die Technologie analysiert das Nutzungsverhalten, geschaute und gesuchte Videos und Themen sowie Kommentare und andere Kontoaktivitäten, um das wahrscheinliche Alter der Zuschauer zu ermitteln.
Wird eine Person als unter 18 Jahre alt eingestuft, verändert sich die Oberfläche YouTubes: Personalisierte Werbung verschwindet, Schutzfunktionen wie die Erinnerung an Bildschirmpausen und Ruhezeiten werden automatisch aktiviert. Auch der Zugang zu potenziell ungeeigneten Inhalten wird eingeschränkt. Ziel ist es, Jugendlichen «ein altersgerechtes und sicheres Umfeld auf der Plattform» zu bieten.
Weltweit werden Regeln zum Online-Jugendschutz verschärft – etwa mit dem Digital Services Act in der EU. In manchen Ländern sollen Kinder unter 16 Jahren künftig gar keinen Zugang mehr zu YouTube erhalten – zum Beispiel in Australien, wo andere Soziale Netzwerke wie TikTok bereits unter diese Vorschrift fallen. Es scheint, als möchte die Videoplattformen mit eigenen Massnahmen allfälligen Vorschriften durch Dritte (und den Konsequenzen bei Nichtbefolgung) zuvorkommen.
Das System basiere auf maschinellem Lernen, erklärt YouTube auf der Support-Seite. Das System wertet aus, welche Inhalte konsumiert werden, wie lange die Plattform genutzt wird oder wie das allgemeine Nutzerverhalten aussieht. Daraus errechnet die KI eine Wahrscheinlichkeitsbewertung zum Alter der Person.
Falls das System sich irrt – etwa volljährige Nutzer oder Nutzerinnen irrtümlich als minderjährig einstuft – können sie das manuell korrigieren. Allerdings werden hier Fragen bezüglich des Datenschutzes laut: Die Methoden erfordern alle den Upload eines Dokuments oder Bildes zur Altersprüfung. Einen Personalausweis, eine Kreditkarte oder ein Selfie. Die Plattform verspricht, dabei hohen Wert auf Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit zu legen – führt dieses Versprechen aber nicht im Detail aus, etwa was die Speicherung dieser Dokumente betrifft. Die KI-Altersprüfung ist zunächst ein Testlauf. Verläuft dieser erfolgreich, könnte YouTube dieses System auch auf andere Länder ausweiten.
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.