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Nasenpflaster auf, Schnarchen weg? Schön wär’s!

Patrick Vogt
13.7.2023

Auf dem Kreuzzug gegen mein Schnarchen lande ich beim Nasenpflaster. Für mein Wohlbefinden erziele ich damit tatsächlich einen Erfolg. Meine Frau hingegen hat schnell die Nase voll. Denn gegen mein Schnarchen kommt auch das Pflaster nicht an.

Nasenpflaster werden als probates Mittel gegen das Schnarchen angepriesen. Moment mal, Nasenpflaster, war da nicht mal was? Mitte der 1990er-Jahre war der Fussball buchstäblich zugepflastert. Haufenweise Profis schworen auf die Wirkung der kleinen Nasenstrips. Allen voran Kultstürmer Olaf Marschall vom damaligen Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Das brachte ihm auch einen seiner Spitznamen ein: «Godfather of Nasenpflaster».

Marschall und die anderen Pflasterer versprachen sich mit dem klebrigen Kunststoffstreifen auf dem Nasenrücken eine Leistungssteigerung durch eine erhöhte Sauerstoffzufuhr. Blödsinn, urteilte die Wissenschaft wenig später. 1997 kamen Forschende zum Schluss, dass der Pflaster-Effekt im Sport nichts bringt, weil der Mensch unter Belastung gar nicht durch die Nase atmet.

Ich gebe dem länglichen Plastikfetzen trotzdem eine Chance. Schliesslich habe ich mit Hochleistungssport in etwa so viel am Hut wie eine Kuh mit Velofahren. Zudem schlafe ich gänzlich unbelastet und atme dabei vorzugsweise durch die Nase. Die Belastung in Form meines Schnarchens trägt bislang ganz alleine meine Frau. Und wenn ich ihr mit einem harmlosen Pflaster auf der Nase Abhilfe schaffen kann, probiere ich das sehr gerne.

I believe my Nasenflügel can fly

Frisch gepflastert durch die Nacht

Ich klebe mir also vor dem Zubettgehen ein Pflaster auf die Nase, die ich zuvor gereinigt und getrocknet habe. Wichtig sei die richtige Position, belehrt mich die Packungsbeilage. Ich muss das Pflaster so auf dem Nasenrücken positionieren, dass die seitlichen Streifen auf den Nasenflügeln haften und diese anheben. Klebe ich das Nasenpflaster zu hoch oder zu tief an, bleibt es wirkungslos.

Das Nasenpflaster wirkt also ähnlich wie das Schnarchspray, das ich zuvor getestet habe. Beide erleichtern mir die Atmung durch die Nase und helfen mir somit beim Einschlafen. Als Schnarch-«Gamechanger» wiederum taugen weder Pflaster noch Spray. Jedenfalls nicht bei mir.

Zu viel Zaster für ein Pflaster

Abgesehen davon, dass es gewünschte Wirkung nicht erzielt, habe ich am Nasenpflaster nicht viel auszusetzen. Es ist denkbar einfach in der Handhabung, hält gut und stört mich nicht beim Einschlafen. Am Morgen kann ich es problemlos entfernen und es hinterlässt keine Spuren.

Einen gewichtigen Kritikpunkt möchte ich dennoch aufführen: den Preis. Die grosse Packung mit 30 Nasenpflaster kostet im Shop beinahe 27 Franken. Fast 90 Rappen für einen kleinen Plastikfetzen, das ist mir zu viel für etwas mehr Atemluft durch die Nase. Sorry, «Breathe Right». Es gibt zwar weitaus günstigere Alternativen auf dem Markt, allerdings nicht bei uns.

Try again

Willst du mich auf meiner Odyssee durch die Welt der angeblichen Schnarchstopper begleiten? Dann folge mir doch gleich als Autor. Oder hast du den ultimativen Tipp gegen mein Schnarchen? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Titelfoto: Sofia Vogt

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Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


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