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Mythenchek: Sollten Katzen Kuhmilch trinken?

Katzen lieben Milch. Aber ist sie auch gesund für die Vierbeiner? In diesem Mythencheck erfährst du, welcher Katzendrink erste Sahne ist.

Milch macht müde Männer munter. Mit diesem Slogan warb die westdeutsche Milchwirtschaft in den 50er-Jahren. Mittlerweile ist klar: Milch macht müde – schuld ist der schlaffördernde Inhaltsstoff Tryptophan. Ob sie tatsächlich gesund für den Menschen ist, ist ein ewiges Streitthema. Bei der Katze ist die Forschung schon weiter.

Wenn Laktose zum Problem wird

Kommt ein Kätzchen zur Welt, ist es auf die Milch seiner Mutter angewiesen. Diese enthält Laktose, wie die Kuhmilch. Damit die jungen Katzen Milch verdauen können, bilden sie ein Enzym: die Laktase. Diese hält jedoch nicht ewig an. Werden die Vierbeiner grösser und können sich von fester Nahrung ernähren, nimmt die körpereigene Laktase rapide ab.

Die Folge: Trinken ausgewachsene Katzen Kuhmilch, kann das schnell ihre Verdauung überfordern. Das löst zum Beispiel Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfungen oder Durchfall aus. Zwar reagieren nicht alle Katzen gleich heftig. Doch zu empfehlen ist es nicht. Deshalb lautet die Antwort dieses Mythenchecks: Nein. Katzen sollten keine Kuhmilch trinken. Wenn, dann nur gelegentlich kleine Mengen verdünnte und laktosefreie.

Ist Katzenmilch die Lösung?

Bei den heutigen Katzen sieht das anders aus. Sie werden kaum mehr als Mäusefänger gehalten und kriegen nicht mehr vorgesetzt, was übrig bleibt. Nein, es gibt Katzenfutter in allen Zusammensetzungen. Und es gibt Katzenmilch. Zu ihr greifen Katzenbesitzerinnen und -besitzer besonders gern. Insbesondere, wenn ihre Vierbeiner viel trinken sollten, zum Beispiel aufgrund von Nierenproblemen.

Doch auch das ist nur bedingt zu empfehlen. Katzenmilch enthält zwar so gut wie keine Laktose, dafür aber eine ganze Menge Zucker. Bei Katzen kann sie schnell zu Übergewicht führen. Deshalb solltest du sie nur als gelegentliches «Leckerli» verwenden.

So machst du Katzen Wasser schmackhaft

Nach wie vor am besten geeignet für Katzen ist der Klassiker: Wasser. Es ist jedoch nicht bei allen Tieren beliebt. Vielfach dann nicht, wenn sich die Katze schon an die schmackhafte Milch gewöhnt hat. Wie animierst du sie also zum Wassertrinken? Hier sind fünf Tipps:

2. Verschiedene Sorten

Wenn deine Katze das Leitungswasser nicht mag, kannst du es auch einmal mit Mineral- oder Regenwasser versuchen.

3. Aufmerksam machen

Zusätzlich kannst du deine Katze immer wieder mit kleinen Gesten auf das Wasser hinweisen.

Ich fasse zusammen: Milch macht weder müde Männer noch müde Miezen munter. Der einzige Katzendrink, der wirklich erste Sahne ist, enthält nicht mal welche.

Was gibst du deiner Katze zu trinken? Verrate es mir in einem Kommentar.

Titelfoto: Shutterstock/Nils Jacobi

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Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen. 


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