Shutterstock
News & Trends

Meta testet Fotoanalyse – und will Bilder von deinem Smartphone

Meta möchte deine privaten Fotos analysieren – um dir «kreative Ideen» für Collagen und ähnliches zu liefern. In Nordamerika laufen bereits Probedurchgänge. Was mittelfristig mit den Daten passiert, ist aber noch unklar.

Meta (die Muttergesellschaft von Facebook) testet derzeit eine neue Funktion, bei der Nutzer gefragt werden, ob sie der «Cloud-Verarbeitung» ihrer privaten Fotos zustimmen möchten. Dies in den USA und Kanada. Klar ist aber auch, dass diese Idee mittelfristig global ausgerollt werden soll, auch wenn davon noch nicht die Rede ist. Ziel dieser Funktion ist es, KI-unterstützte Vorschläge für Inhalte zu generieren, die auf Bildern basieren. Aber nicht auf geposteten Bildern, sondern solche, die auf deinem Smartphone oder der entsprechenden Cloud (iCloud oder Google Drive) gespeichert sind.

Wie soll das konkret aussehen?

Facebook-Nutzer, die eine neue Story erstellen möchten, sehen nun ein Pop-up, das sie fragt, ob sie ihre privaten Fotos für die «Cloud-Verarbeitung» freigeben wollen. Damit erlaubst du Meta, Fotos und Videos aus deiner Galerie in die Meta-Cloud hochzuladen. Auf dieser Grundlage soll Facebook dann Vorschläge für Collagen, Rückblicke oder KI-basierter Bearbeitung der Bilder anbieten.

Ungeteilte Bilder von Meta bearbeiten lassen? Nicht alle sind Fan von der Idee.
Ungeteilte Bilder von Meta bearbeiten lassen? Nicht alle sind Fan von der Idee.
Quelle: Layer8 / Mastodon

Die Vorschläge erscheinen ausschliesslich in der Story-Ansicht und sollen dabei helfen, Fotos für das Teilen vorzubereiten. Der Nutzer oder die Nutzerin soll auch die Kontrolle behalten: Die Vorschläge kann niemand sonst sehen – ebenso triffst du die Entscheidung, ob das Bild geteilt wird. Zudem betont Meta, dass diese Fotos nicht für Werbezwecke genutzt werden.

Wie funktioniert die Datenverarbeitung?

Trotz der Zusicherung, dass die Vorschläge nur für den persönlichen Gebrauch sind, bleibt unklar, wie Meta langfristig mit den hochgeladenen Bildern umgehen wird. Der Nutzer gibt mit dem «Zulassen»-Button sein Einverständnis, dass Meta die Fotos analysiert, um Vorschläge zu generieren. Meta verwendet dabei nicht nur die Bilder selbst, sondern auch Metadaten wie das Aufnahmedatum, den Standort sowie die darin enthaltenen Personen und Objekte, um Ideen zu entwickeln. Es stellt sich die Frage, was mit den hochgeladenen Daten passiert, sobald die Verarbeitung abgeschlossen ist. Meta gibt an, dass die Daten nicht sofort für das Training von KI-Modellen genutzt werden. Doch es bleibt offen, ob dies in Zukunft der Fall sein könnte.

Meta nutzt bereits Daten aus öffentlich geteilten Beiträgen, um seine KI-Modelle zu trainieren. Nun will das Unternehmen auch auf private Fotos zugreifen, die noch nicht auf Facebook oder Instagram geteilt wurden. Doch trotz der Zusicherung, dass diese Bilder vorerst nicht für KI-Trainingszwecke verwendet werden, gibt Metas AGB keine klare Antwort darauf, wie lange diese Daten gespeichert werden oder ob sie später für andere Zwecke genutzt werden.

Klar ist: Sobald du die Bilder hochlädst, überträgst du die Rechte daran der Firma. Diese erlaubt sich dann, «alle persönlichen Informationen, die mit den Bildern zusammenhängen» für das Training seiner KI zu verwenden, solltest du diesem nicht widersprochen haben. Dies wird bereits bei Inhalten praktiziert, die vorher geteilt wurde. Das hat etwa ein Reddit-User bemerkt hat.

  • Ratgeber

    Meta AI: So werden deine Daten nicht zum KI-Futter

    von Florian Bodoky

Immerhin: Meta betont, dass die Funktion «opt-in» sei. Das heisst, du musst ausdrücklich zustimmen, damit das Unternehmen deine Bilder auf diese Weise verwenden darf. Anders als bei der Bearbeitung deiner Online-Inhalte durch die Meta-KI, der du ausdrücklich widersprechen musstest.

Titelbild: Shutterstock

12 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


Security
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • News & Trends

    Meta AI fasst Chats von WhatsApp zusammen

    von Jan Johannsen

  • News & Trends

    WhatsApp führt Werbung ein

    von Jan Johannsen

  • News & Trends

    Apples neue Siri könnte ein Hirn von OpenAI oder Anthropic bekommen

    von Samuel Buchmann

12 Kommentare

Avatar
later