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M2 MacBook Pro im Test: Overkill

Das neue MacBook Pro mit M2 Pro und M2 Max ist grossartig. Die teuren Varianten oder ein Upgrade vom Vorgänger lohnen sich aber nur in Ausnahmefällen. Für dich als Kunde ist das super, für Apple könnte es langfristig zum Problem werden.

Apple baut mit dem M2 Pro und M2 Max MacBook Pro das ausgewogenste Laptop, das du dir heute kaufen kannst. Kein Gerät aus der Windows-Welt kommt in die Nähe der Kombination aus perfekter Verarbeitung, tollem Display, hoher Leistung und herausragender Batterielaufzeit. Wie üblich musst du dein Bankkonto plündern, doch der Gegenwert stimmt.

Design und Anschlüsse: Sabbatical

Display: Hell und scharf

Tastatur, Touchpad, Lautsprecher: Wunschlos glücklich

Apples Tastaturen fühlen sich gut an. Ich schreibe sehr gerne darauf, weil die Tasten leichtgängig sind und einen minimalen Hub haben. Ob dir das auch passt, ist wie immer bei Tastaturen Geschmacksache. Auf jeden Fall gibt es seit dem Umstieg von Butterfly- auf Scissor-Switches schon lange keine Horrorstorys von kaputten Tasten oder teuren Reparaturen mehr.

Das Touchpad des MacBook Pro ist für mich unerreicht, insbesondere in der grossen Version des Laptops. Apple produziert nicht eine Einheitsgrösse für 14 und 16 Zoll, sondern nutzt den zusätzlichen Platz vollständig aus. Ich bewege die Maus nie unabsichtlich, wenn ich beim Schreiben mit den Handballen das Touchpad berühre. Das künstlich erzeugte haptische Feedback bei einem Klick fühlt sich täuschend echt an.

Leistung: Noch schneller – na und?

Was bedeuten die restlichen Neuerungen in der Praxis? Ich vergleiche vier Geräte: 14 Zoll mit M1 Pro, 14 Zoll mit M2 Pro, 16 Zoll mit M1 Max und 16 Zoll mit M2 Max.

CPU und GPU: Ein Fünftel besser

Die CPUs der neuen Generation von Apple Silicon sind in synthetischen Multi Core Benchmarks im Mittel 20 Prozent schneller als die der letzten Generation. Die einzelnen Kerne rund 12 Prozent. Die Grafikleistung steigt über meine drei Benchmarks hinweg um 26 Prozent. Damit ist das Wichtigste auch schon gesagt – für die detaillierten Testergebnisse kannst du dich durch folgende Grafik klicken:

Produktivität: Fraglicher Mehrwert im Alltag

In Lightroom exportiere ich 100 RAW-Bilder mit 50 Megapixel Auflösung und ein paar Anpassungen. Das geht ebenfalls zügiger – besonders mit dem M2 Max, der ein Drittel schneller ist als der Vorgänger. Der Vollständigkeit halber lasse ich noch den Browser-Benchmark Speedometer 2.0 laufen. Die neuen MacBooks kommen auf 16 Prozent mehr Punkte als die alten.

Temperaturen und Kühlung: 14 Zoll am Limit

In normalen Betrieb bleiben alle meine Testgeräte kühl und lautlos. Wenn ich sie unter Last setze, zeigt sich der Vorteil des grösseren Laptops mit seinem grösseren Kühlsystem. Die neue Generation produziert ausserdem mehr Hitze als die vorherige.

Akkulaufzeit: Noch ein paar Prozent phänomenaler

Fazit: Fortschritt, den ich nur in Benchmarks spüre

Das neue MacBook Pro illustriert das Problem, an das Apple langsam aber sicher stösst: Seit der Umstellung auf die Arm-Architektur sind die Chips der Kalifornier so gut, dass es kaum mehr Anreize für Upgrades gibt. Ich bin gespannt, was sich die Ingenieure in Cupertino für die nächste Generation des MacBook Pro einfallen lassen – hoffentlich mehr als nur schnellere Chips.

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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