

Lenovo Phab 2 Pro: Ein Tänzchen mit dem ersten Google-Tango-Phone

Vergesst Virtual Reality. Augmented Reality ist der neuste heisse Trend. Naja, zumindest ein bisschen. Google sieht mit Project Tango enormes Potential in der verbesserten Realität und Lenovo hat das erste kompatible Smartphone dafür im Angebot. Zugreifen oder Abwarten?
Smartphones werden klüger. Oder zumindest vielseitiger. Google Daydream oder Samsung VR ermöglichen mit dem passenden Headset Virtual Reality für Einsteiger. Die nächste vielversprechende Entwicklung beeinflusst ebenfalls die Realität, allerdings nicht die virtuelle, sondern die erweiterte. Augmented Reality (AR) nennt sich die Technologie, die Google unter der Bezeichnung Projekt Tango aktuell fördert.
Auch «Pokémon GO» hatte AR-Elemente.Ein normal solides Handy, nur halt riesig
Was ich dagegen überhaupt nicht ausstehen kann, ist der nicht ausschschaltbare Startton. Warum bitte, lässt sich dieser nicht stumm schalten? Da ich das Gerät mindestens viermal neu starten musste, bis alle Updates installiert waren, warfen mir meine Kollegen schon böse Blicke zu.
Die Kameras sind die Stars
Das Phab 2 Pro besitzt vier Kameras beziehungsweise Sensoren für Projekt Tango: Eine 8-MP-Frontkamera, eine 16-MP-RGB-Kamera, einen Tiefenbereichsensor und eine Fischauge-Bewegungsmessungskamera. Das Ensemble ist Voraussetzung für Projekt Tango, weshalb normale Smartphones nicht mit der Technik kompatibel sind.
Anders als bei Virtual Reality müsst ihr für AR keine Brille aufsetzen. Ihr schaut sozusagen durch euer Phone hindurch. Die Kameras zeichnen die Umgebung auf, geben sie an euch übers Display weiter und erweitern eure Realität mit verschiedenen Elementen. Dank Bewegungs- und Distanzsensoren könnt ihr euch auch mit dem Smartphone bewegen und Objekte aus der Nähe oder anderen Winkeln ansehen.
Ich habe diverse der vorhandenen Apps aus dem Google Play Store heruntergeladen und ausprobiert. Fast alles fällt leider unter die Kategorie: nette Spielerei. Einzig einige Einrichtungs- und Mess-Apps sind fernab kurzweiliger Spielerei interessant. Perfekt funktionieren aber auch die nicht. Hier eine kurze Übersicht.
Einrichtungs-Apps
Davon gibt es gleich mehrere. WafairView, Lowe’s Vision oder Roomy sind alle dazu gedacht, dass ihr Möbel oder neue Teppiche in eure Wohnung projizieren könnt, um zu sehen, ob sie Platz haben und wie sie wirken. Das Problem ist, dass oft das Grössenverhältnis nicht stimmt oder sie nicht ganz am Boden aufliegen. Auch könnt ihr nur aus vorhandenen Produkten auswählen und somit nicht euer Wunsch-Sofa herzaubern.
Google Measure
Mit dieser App visiert ihr Punkte an und könnt anschliessend die Länge oder Breite des Objekts ablesen. Funktioniert erstaunlich gut.
Raise
Raise ist ein modernes Tamagotchi. Ein virtuelles Hündchen, das ihr füttern könnt, mit ihm spielen oder ihm ein neues Schlafkissen kaufen.
Track Builder Tango
Ein kleines Rennspiel in dem ihr Hot-Wheels-Autos über abgefahrene Strecken jagt, die ihr selber konstruieren könnt. Beim Fahren bestimmt ihr lediglich das Tempo und könnt anschliessend zuschauen, wie das Spielzeugauto durch verrückte Loopings und Steilwandkurven rast. Wie immer könnt ihr euch mit eurem Handy drehen und umsehen. Allerdings seht ihr dabei nicht eure echte Umgebung, sondern ihr befindet euch in einer virtuellen Spielwelt.
Dinos among us
Erschafft verschiedene Polygon-Dinos. Durch das Display könnt ihr sie in Originalgrösse betrachten. Ihr könnt auch ein paar virtuelle Bilder an die Wand hänge. Toll.
Woorld
Hier könnt ihr euch eine virtuelle Welt in eurem Wohnzimmer oder eurem Büro erschaffen.
Holo
Lenovo AR Camera
Ich wünschte, es wäre so grün bei uns.Ist ähnlich wie Holo, aber bereits vorinstalliert. Hier könnt ihr statt Wrestler und Co. Kätzchen und Drachen inklusive passender Kulisse in eurer Umgebung erscheinen lassen. Der lauschige Dschungel, der zum Drachen dazukommt, würde unserem Büro definitiv gut stehen.
We-R Cubed
Ein simples Rätselspiel, das auch ohne AR gut funktionieren würde.
Crayola Color Blaster
In diesem Spiel beschiesst ihr Zombies mit Farbe bis sie fröhlich tanzen. Naja. Immerhin schön gestaltet.
Fazit: Potential, aber aktuell noch eine Spielerei
Und einen Vorteil hat das Phab 2 Pro doch noch: Dank der enormen Grösse fühlt sich mein Pixel XL wieder richtig handlich an.
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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.
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