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Könnte der Riesenstern Beteigeuze tatsächlich bereits explodiert sein?

Seit einiger Zeit wird gemunkelt, dass Beteigeuze demnächst als Supernova erstrahlt. Nun gibt es neue Indizien, dass er bereits in sich zusammengestürzt sein könnte.

Immer wieder wurde zuletzt darüber spekuliert, ob der Rote Riesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion kurz davor stehen könnte, in einer Supernova zu explodieren. Als Indiz dafür galt, dass er seltsam flackerte – er erschien mal heller und mal dunkler als gewöhnlich. Vor rund drei Jahren wurde erst einmal Entwarnung gegeben.

Pro Galaxie und Jahrhundert sollten zwei bis drei massereiche Sterne in einer Supernova explodieren. In einem solchen Gravitationskollaps stürzt der innere Kern des Giganten in sich zusammen, weil dort die Fusion der chemischen Elemente zum Erliegen kommt. In den zurückliegenden 400 Jahren geschah in dieser Hinsicht nichts in unserer Heimatgalaxie: Eine Supernova ist daher rein rechnerisch längst überfällig.

Wenn das passiert, geht alles ganz schnell: Der Kollaps läuft auf einer Zeitskala von Millisekunden ab. Nach dem Kollaps treibt der Rückprall am dichten Sternkern zusammen mit Myriaden entstehender Neutrinos die helle Supernova. Möglicherweise ist das sogar schon passiert, denn wir werden auf Grund von Beteigeuzes Entfernung erst etwa 650 Jahre nach dem Zusammensturz seine Sternexplosion auf der Erde sehen können.

Grosses Interesse an der Explosion haben auch die Gravitationswellenforscher, weil die Supernova die Raumzeit so heftig erschüttern sollte, dass erstmalig die einsteinschen Raumzeitwellen von einer Kernkollaps-Supernova detektiert würden. Es bleibt spannend.

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Titelbild: © ESO/M. Montargès et al. / Der Blick von SPHERE auf Beteigeuze im Dezember 2019 / CC BY 4.0 CC BY (Ausschnitt) Beteigeuze steht uns nah genug, dass er nicht punktförmig, sondern ausgedehnt erscheint. Schon jetzt ist der Rote Überriese gut am Himmel auszumachen. Wenn er als Supernova erstrahlt, wird das noch spektakulärer.

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