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Knoten, Knäuel, Krisen: Wie ein DIY-Projekt mich an den Rande des Wahnsinns trieb

Laura Scholz
1.12.2022

Bisher dachte ich, Handfertigkeiten seien mein Ding. Dann drohte mir bei einer Tasche aus Perlen nicht nur der Nylon-, sondern auch der Geduldsfaden zu reissen.

Weisst du noch im Sommer? Da war es nicht nur sonnig, warm und lange hell, sondern ausserdem Hochsaison für Häkeltaschen. Angespornt von unendlich viel Inspiration aus Badis und Cafés, setzte auch ich die Nadel an und brachte tatsächlich ein ganz ansehnliches Täschchen zustande.

Ein handliches Hingucker-Accessoire, das Smartphone, Schlüssel und Lipbalm stilvoll durch die Nächte schaukelt. Wie schwer kann es schon sein, ein paar Perlen auf einen Nylonfaden zu fädeln? Nach meinem Häkel-Erfolg, müsste mir das mit links gelingen. Doch diese Überheblichkeit soll mir noch zum Verhängnis werden …

99 Problems und der Nylonfaden ist one

Schon der Start ist holprig. Keines der Youtube-Tutorials, die ich finde, macht spezifische Angaben zur Zahl der Perlen, die ich benötige. 300? 500? 1’000? Tja. Ich bestelle ins Blaue. Und Grüne und Gelbe und Weisse. Denn die Auswahl an hübschen, geeigneten Kügelchen hält sich leider in Grenzen. Es werden also kunterbunte Kunststoffexemplare im 600er-Pack. Ich nehme zur Sicherheit gleich zwei. Dazu insgesamt 100 Meter Nylonfaden.

Dann kann’s ja losgehen. Theoretisch. Denn obwohl ich auf Plattformen wie Instagram und Pinterest mit Inspiration geradezu bombardiert werde, tue ich mich schwer, eine anfängerfreundliche Anleitung bei Youtube zu finden. Made by Nolo soll es schliesslich möglich machen.

In der Theorie klingt wieder alles ganz easy: Die Perlen zu kleinen, runden «Blüten» fädeln. Diese erst zu einer geraden Reihe, dann um die Kurve und an der gleichen Reihe entlang wieder zurück manövrieren. Bis man eine Art Matte aus Blüten gefädelt hat. Joa.

Ungeduld, Wut, Nervenzusammenbruch

Das Um-die-Kurve-Fädeln will mir ab Reihe drei einfach nicht mehr gelingen. Warum nicht, ist mir ein Rätsel. Ich befolge doch immer noch die gleichen Schritte … oder? Statt eines symmetrischen Randes, säumt meine Matte ein ausgebeultes Durcheinander. Ausserdem treibt mich der verdammte Nylonfaden in den Wahnsinn. Er verknäult sich, verknotet, hüpft teilweise wie eine Sprungfeder aus der gerade aufgefädelten Perle. Ich. Möchte. Ausflippen.

Häkeltaschen sind doch eigentlich zeitlos

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