Produkttest

Ideal für Grafiker, Foto- und Videobearbeitung: Asus ProArt PA32UCX

Kevin Hofer
27.8.2020
Bilder: Thomas Kunz

Mit dem ProArt PA32UCX liefert Asus ein Display für Profis. Der rund 3000 Franken teure Monitor erfüllt alle Wünsche. Mittester und digitec-Cutter Armin Tobler empfindet den Monitor vor allem als unaufgeregt – und das im positiven Sinne.

Von vorne betrachtet, sieht der PA32UCX äusserst schick aus: mattschwarz, goldene Akzente, nicht zu dominanter Standfuss. Auf drei Seiten ist er beinahe randlos. Bei der Dicke hingegen stutzt jeder, der sich keine Grafiker-Displays gewohnt ist: Mit 93 Millimetern hat er definitiv keine schlanke Silhouette.

Den Monitor teste ich zusammen mit unserem Video-Cutter Armin Tobler. Er arbeitet bereits seit Jahren mit professionellen Displays und kann besser sagen, ob das Teil was zum Arbeiten taugt oder nicht. Das sind seine ersten Eindrücke:

Unaufgeregt. Der PA32UCX lässt mein Herz nicht wirklich höher schlagen. Er fällt mir aber auch nicht negativ auf. Was ich damit meine? Dazu muss ich kurz ausholen und erklären, was Monitore für mich bedeuten.

Ein Monitor der kein (Grafiker-)Ansprüche offen lässt

Der PA32UCX fühlt sich hochwertig verarbeitet an. Er wackelt dank dem grossen Standfuss kein bisschen. Zudem lässt er sich bis zu zwölf Zentimeter in der Höhe verstellen, von -5 bis 23 Grad neigen, bis zu 60 Grad seitlich schwenken sowie bis zu 90° seitlich kippen. Das ist toll, wenn du Stunden vor dem Teil verbringst und es für dich optimal einstellen kannst.

Auf der Rückseite rechts befinden sich die sechs Bedientasten. Fünf davon sind Direkttasten, die sechste, die gleichzeitig auch Joystick ist, dient zur Bestätigung. Das bin ich mir von Asus gewohnt und die Bedienung funktioniert sauber und flüssig. Obwohl sich die Kunststoff-Tasten im Gegensatz zur sonstigen hochwertigen Verarbeitung des Geräts etwas weniger gut anfühlen.

Das OSD wirkt etwas altbacken und ist nicht für die 2160p Auflösung optimiert. Inhaltlich gibt es aber nichts zu bemängeln und das Menü ist übersichtlich gestaltet. Auf neun Hauptebenen findest du alles, was du brauchst, inklusive den Bildmodi sRGB, Adobe RGB, Rec. 2020 und DCI-P3.

Und wie sieht’s Armin?

Wahnsinns-Werte

Der Monitor ist ab Werk kalibriert und bietet verschiedene Farbmodi. Zunächst verschaffe ich mir mit dem Eizo-Monitortest einen Überblick. Wie bei einem Monitor in dieser Preisklasse zu erwarten, stelle ich keine Pixelfehler fest, das Bild ist homogen, die Farbabstände sind differenziert und der Verlauf ist gleichmässig. Leichtes Backlight-Bleeding stelle ich dennoch fest. Es fällt im Alltagsgebrauch jedoch nicht ins Gewicht.

Mit dem x-rite i1Display Pro Kolorimeter vermesse ich den Monitor. Ich stelle fest: Der Monitor ist sehr gleichmässig ausgeleuchtet. Auf der rechten Seite, vor allem gegen oben, fällt die Helligkeit etwas ab. Im Vergleich zum höchsten Wert sind es acht Prozent, die das Display oben rechts weniger hell leuchtet als in der Mitte unten. Von blossem Auge ist das jedoch nicht erkennbar.

1200 Nits sollte der PA32UCX gemäss Asus erreichen. Von diesem Wert bin ich bei meinen Messungen weit entfernt. Das ist aber bei allen bisher von mir vermessenen Monitoren so. Die 1200 Nits erreicht das Display nur für den Bruchteil einer Sekunde. Das kann ich mit meinem Equipment nicht messen. Mit 720 Nits maximal ist der PA32UCX dennoch der hellste Monitor, den ich je vermessen habe. Als statischen Kontrast errechne ich 6613:1, was ein relativ guter Wert ist.

Bei der Farbraumabdeckung messe ich folgende Werte:

99,8 Prozent sRGB
95,3 Prozent Adobe RGB
93,5 Prozent DCI P3

Das entspricht ebenfalls nicht den Werten auf dem Datenblatt. Dennoch sind es sehr gute Werte, gar die besten, die ich jemals gemessen habe. Mit diesen Werten werden auch Grafiker, Fotografen und Videoeditoren glücklich. Übrigens habe ich bis heute mit unserem Kolorimeter noch nie Werte gemessen, an jene der Hersteller herankommen. Das liegt daran, dass ich bei uns in realen Szenarien teste und die Hersteller im Labor.

Auch Armin ist von der Farbdarstellung überzeugt:

Fazit: Viele Funktionen, gute Qualität, hoher Preis

Der PA32UCX macht genau das, was du für den Preis erwartest: Er zeigt dir die Farben möglichst originalgetreu an. Dank den vielen vorinstallierten Profilen findest du bereits ab Werk die passenden Einstellungen. Wenn du noch mehr personalisieren möchtest, hilft das mitgelieferte Kolorimeter.

Das Ganze hat seinen Preis: Mit rund 3000 Franken ist der Monitor richtig teuer. Bist du darauf angewiesen, dass deine Bilder, Grafiken und Videos genauso aussehen, wie sie eben aussehen sollten, ist der PA32UCX dennoch eine gute Investition.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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