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Fünf schnelle Spiele mit Jasskarten

Wie viele Karten muss ich beim «Hose abe» nochmals austeilen? Muss ich beim «Schällejass» die Farbe angeben? In diesem Beitrag findest du alle Regeln zu fünf schnellen Spielen mit Jasskarten.

Es ist Samstagnachmittag und du sitzt gemeinsam mit deinen Freunden im Garten und geniesst das schöne Wetter. Der ideale Zeitpunkt, um die Jasskarten hervorzuholen. Doch wie geht dieser Jass schon wieder? Muss ich vier oder fünf Karten austeilen? In den folgenden Absätzen findest du alle Regeln für fünf schnelle Spiele mit Jasskarten gebündelt in einem Beitrag.

Noch kurz zu meinen Spielregeln: Es gibt verschiedene Arten dieser Spiele und einige von euch richten sich eventuell nach anderen als ich. Darum: Das sind meine Regeln, wie ich sie spiele. Diese sind nicht in Stein gemeisselt und dürfen beliebig angepasst werden.

Tschau Sepp

Der mit Abstand einfachste Jass überhaupt ist «Tschau Sepp». Den kannst du auch bereits mit kleinen Kindern ab vier oder fünf Jahren spielen. Kennst du UNO, kennst du «Tschau Sepp», denn die Spielregeln sind praktisch identisch. Am besten spielt sich «Tschau Sepp» mit bis zu vier Personen. Solltet ihr mehr Leute sein, empfehle ich dir ein zweites Kartendeck ins Spiel zu mischen.

Alle Spieler:innen erhalten zu Beginn fünf Karten. Die restlichen Karten bilden in der Mitte des Tisches den Nachziehstapel, wovon die oberste Karte aufgedeckt wird. Mit dieser Karte startet das Spiel, sie muss der Reihe nach von den Spieler:innen gedeckt werden. Entweder mit der gleichen Farbe oder demselben Wert. Kannst du keine Karte ablegen, musst du eine vom Stapel ziehen. Diese darfst du jedoch sofort ablegen, wenn sie passt.

Legst du deine vorletzte Handkarte ab, musst du «Tschau» sagen. Vergisst du das, musst du zur Strafe eine Karte vom Stapel aufnehmen. Beim Ablegen der letzten Karten musst du «Sepp» sagen. Vergisst du das, musst du sogar vier Karten aufnehmen. Ist ein:e Gewinner:in bekannt, könnt ihr entweder aufhören und neu beginnen oder das Spiel bis zur letzten Person weiterspielen, damit auch ein Verlierer bekannt wird.

Willst du das «Tschau Sepp» aufpeppen und spannender machen, kannst du bestimmten Karten eine Funktion zuordnen. So muss zum Beispiel bei einer Sieben die nächste Person zwei Karten aufnehmen. Oder legst du eine Acht, wird die nächste Person ausgelassen. Solche Regeln kannst du beliebig definieren und auf alle möglichen Karten anwenden.

Obe-Abe

Ein weiterer einfacher Jass ist der «Obe-Abe». Da in diesem Jass zu Beginn alle Karten verteilt werden, spielt es sich am besten zu viert. Solltet ihr fünf Personen sein, musst du eine Karte aus dem Spiel nehmen. Am besten eine tiefe Karte. Ich nehme meistens die «Eichel 6» raus.

Die erste Person legt eine Karte auf den Tisch. Nun müssen alle Spieler:innen der Reihe nach eine Karte derselben Farbe nachlegen. Der höchste Kartenwert macht den Stich. Kannst du die Farbe nicht angeben, legst du eine andere Karte ab. Sie ist jedoch in diesem Stich wertlos. Wer den Stich für sich entscheidet, darf als Erstes eine neue Karte legen. Sind alle Karten gespielt, gewinnt die Person mit den meisten Stichen.

Schällejass

Eines meiner Lieblingsspiele ist der «Schällejass». Ganze Nächte habe ich mit Freunden schon mit diesem Jass verbracht. Wie beim «Obe-Abe» werden auch bei diesem Jass alle Karten verteilt, wodurch auch hier bei fünf Spieler:innen eine Karte aus dem Deck herausgenommen werden muss.

Du kannst mit deinen Mitspieler:innen zu Beginn einen maximalen Wert definieren. Spielt ihr zum Beispiel auf 50 Punkte, ist das Spiel vorbei, sobald eine Person diesen Wert erreicht und somit verloren hat.

In meinem Freundeskreis haben wir beim «Schällejass» noch zwei Extraregeln eingebaut. Die eine lautet, dass nachdem die Karten ausgeteilt wurden, in der ersten Runde keine Schellen gespielt werden dürfen. Die zweite Regel lautet, dass jede vierte Partie doppelt zählt. Jede Schellenkarte gibt somit in dieser Partie zwei Punkte, holst du aber alle, werden dir 18 Punkte von deinem Konto abgezogen.

Arschlöchle

Den Jass «Arschlöchle» habe ich vor allem in meiner Jugend gespielt. Es ist ein Jass, bei dem ihr mindestens vier Spieler:innen sein müsst, es aber nach oben keine Begrenzung gibt. Ich empfehle dir jedoch, ab fünf oder sechs Personen ein weiteres Kartendeck ins Spiel zu mischen.

Hat jemand alle Handkarten abgelegt, wird diese Person König:in. Die zweite Person wird Vizekönig:in, die letzte Person wird Arschloch und die zweitletzte Person wird Vizearschloch. Alle Spieler:innen dazwischen sind Bürger.

Hose abe

Je mehr Spieler:innen bei einem «Hose abe» dabei sind, desto mehr Spass macht dieser Jass. Bei elf Personen ist jedoch Schluss. Sollte deine Gruppe aus mehr Leuten bestehen, empfehle ich dir, euch aufzuteilen statt ein weiteres Deck ins Spiel zu nehmen.

Das Spielprinzip von «Hose abe» unterscheidet sich stark von den anderen vier Spielen. Es geht hier nicht darum, alle Karten abzulegen, sondern seine Handkarten zu verbessern. Zu Beginn werden allen je drei Karten ausgeteilt. Die Person, die austeilt, darf ihre drei Karten entweder behalten oder in die Mitte legen und drei weitere Karten vom Nachziehstapel nehmen. Danach beginnt das Spiel.

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Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.


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