Samuel Buchmann
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Fine Art Printing – Teil 3: Papier

Dick oder dünn, matt oder glänzend, glatt oder texturiert: Papier ist nicht gleich Papier. Du hast die Auswahl aus einer Fülle von Arten und Anbietern. Ich habe zehn verschiedene Fine-Art-Papiere ausprobiert und sage dir, welche ich empfehlen kann.

Die Wahl des Papiers ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Fine Art Printing. Das Medium bestimmt mit, wie dein Bild wirkt – ästhetisch wie haptisch. Und einen Print auf hochwertigem Papier kannst du noch in 50 Jahren deinen Enkelkindern zeigen. Er sieht aus wie am ersten Tag. Das Foto vom billigen Online-Anbieter ist dann längst verblichen.

Was macht ein gutes Papier aus? Welche unterschiedlichen Arten gibt es? Welches Papier eignet sich wofür? Um diese Fragen geht es im dritten und letzten Teil meiner Serie. Falls du Teil eins oder zwei verpasst hast, findest du sie hier:

Was gutes Papier ausmacht

Fine-Art-Papiere erfüllen neben der Haltbarkeit noch weitere Kriterien:

  • Sie können einen grossen Farbraum darstellen.
  • Sie ermöglichen eine hohe Farbdichte, insbesondere einen guten Schwarzwert.
  • Sie können viel Tinte trennscharf aufnehmen.
  • Die Tinte schlägt nicht durch und wird nicht auf der Rückseite sichtbar.
  • Die Papiere sind undurchsichtig.
  • Die Qualität der Papiere ist konsistent.

Die Herstellung solcher Papiere ist aufwändig und schwierig. Die deutsche Marktführerin Hahnemühle produziert seit 1584. In Deutschland. Der europäische Produktionsstandort ist mit ein Grund, warum die Papiere etwas teurer sind als die von Canon und Epson. Der Aufpreis lohnt sich aber, wie du gleich sehen wirst.

Die Papiersorten im Überblick

Fine-Art-Papiere lassen sich in vier Hinsichten unterscheiden:

10 Papiere im Kurztest

Für meine Serie habe ich mir verschiedene Papiere besorgt – sowohl von den beiden Druckerherstellern Canon und Epson als auch von Hahnemühle. Ich probiere jeweils ein glänzendes, ein glattes mattes und ein texturiertes mattes Papier aus. Und als Bonus einen Exoten aus Bambus. Eine wissenschaftliche Testmethode habe ich nicht. Deshalb sind die folgenden Eindrücke völlig subjektiv.

Das Hahnemühle FineArt Baryta gehört zu meinen Lieblingen in dieser Serie. Es ist ein hellweisses Papier aus Alpha-Zellulose – glänzend, aber nicht Hochglanz. Unter der Bariumsulfat-Beschichtung ist noch etwas Struktur sichtbar, aber nicht zu viel. Dank des hellen Weisstons ist die Farbwiedergabe hervorragend, auch Schwarz wirkt satt. Ein grossartiges Allround-Papier, auf dem fast jedes Motiv gut aussieht.

Fazit: Gutes Papier lohnt sich

Damit bin ich am Ende dieser Serie angelangt. Sie sollte dir einen kleinen Einblick in die komplexe, kostspielige, aber auch schöne Welt des Fine Art Printing geben. Die Artikel kratzen nur an der Oberfläche. Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich dir als weitere Lektüre das Magazin «Fine Art Printer» – natürlich in gedruckter Form.

Titelbild: Samuel Buchmann

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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