Ratgeber

Fensterputzroboter im Vergleich: Welcher Winbot lohnt sich?

Lorenz Keller
28.5.2025

Ecovacs hat gleich drei neue Fensterputzroboter auf den Markt gebracht – preislich liegen sie zwischen 250 und 500 Franken beziehungsweise Euro. Ich erkläre dir, worin sie sich unterscheiden und welcher sich für dich lohnt.

Mini, W2 Pro oder W2 Pro Omni – der Hersteller Ecovacs hat in den letzten Monaten drei neue Roboter auf den Markt gebracht, die deine Fenster putzen. Die Winbot-Modelle funktionieren zwar nach dem gleichen Grundprinzip, dennoch gibt es für den Kaufentscheid wichtige Unterschiede.

Was sind die Unterschiede zwischen den drei Modellen?

Der Winbot Mini ist das kleinste Modell. Der quadratische Roboter wiegt 1,35 Kilogramm und hat eine Seitenlänge von 21,5 Zentimetern. Ich schliesse den Roboter mit dem 4,7 Meter langen Kabel an die Steckdose an, für den Notfall hat er einen Akku eingebaut. So fällt er nicht vom Fenster, wenn der Strom ausfällt. Dann nur noch Reinigungsflüssigkeit einfüllen und schon dann der Roboter am Fenster angedockt werden.

Der Winbot Mini (rechts) im Vergleich mit dem W2 Pro.
Der Winbot Mini (rechts) im Vergleich mit dem W2 Pro.

Der Roboter spritzt die Flüssigkeit mit einem Zerstäuber aufs Fenster, je nach Luftzug leider nicht präzise. Als Routenplanungstechnik kommt eine Software namens Win-Slam 3.0 zum Einsatz. Als Absturzsicherung liefert Ecovacs ein separates Seil mit, das du befestigen kannst – falls das wegen Absturzgefahr nötig ist. Preislich ist das Modell deutlich günstiger als die zwei anderen Winbots.

Der Winbot W2 Pro ist mit einer Seitenlänge von 26 Zentimetern und einem Gewicht von 1,85 Kilogramm deutlich grösser als der Winbot Mini. Dementsprechend ist die Reinigungsfläche auch grösser.

Flüssigkeit spritzt der W2 Pro sehr präzise mit einem Drei-Düsen-System auf die Scheibe. Die Routenplanungstechnik nennt sich hier Win-Slam 4.0 und soll damit besser navigieren als beim Mini. Der Hersteller liefert den W2 Pro in einer praktischen Tasche. Das 5,5 Meter lange Stromkabel ist verstärkt, sodass es auch gleich als Absturzsicherung dient.

Grundsätzlich ist der W2 Pro einfach der grössere, weiterentwickelte, aber auch teurere Bruder des Winbot Mini.

Der Winbot W2 Pro Omni wiegt mit 1,75 Kilogramm etwas weniger als der W2 Pro. Ansonsten ist er mit dem grösseren Modell technisch und optisch identisch.

Beim Omni (hinten rechts) findet alles in der Basisstation Platz, der W2 Pro kommt in einer Tasche (hinten links), den Mini musst du selber versorgen.
Beim Omni (hinten rechts) findet alles in der Basisstation Platz, der W2 Pro kommt in einer Tasche (hinten links), den Mini musst du selber versorgen.

Allerdings hat der Omni ein Feature, das die beiden anderen Modelle nicht bieten: eine Basisstation. Diese hat einen Akku eingebaut und versorgt den Roboter mit Strom – über ein 5,5 Meter langes Kabel. W2 Pro und Mini müssen an eine Steckdose in der Nähe angeschlossen werden. Praktisch ist: Die Basisstation saugt sich am Boden fest und dient so als Absturzsicherung. Ausserdem kann ich den Roboter in der Station verstauen.

Welcher Roboter putzt am saubersten?

Ganz ehrlich: Ich habe im Vergleich keine Unterschiede bemerkt. Meiner Meinung nach putzen alle drei Modelle ähnlich gut – oder eher gleichermassen mittelmässig. Wie ich im ausführlichen Test zum Winbot Mini erläutert habe, reinigen solche Roboter die Fenster nicht besser als du. Aber du musst es eben nicht selbst machen.

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Hier siehst du das Reinigungsergebnis, das zufriedenstellend, aber nicht überragend ist:

Hartnäckige Verschmutzungen musst du von Hand nachschrubben. Auch an den Ecken und Kanten darfst du keine Perfektion erwarten. Für mich reicht das – weil ich mir so die ungeliebte Hausarbeit erspare.

Da die Roboter für jede Scheibe umgehängt werden müssen, lohnt sich die Anschaffung eher, wenn wenige, grossflächige Fenster vorhanden sind. Bei Scheiben, die sich nur teilweise öffnen lassen, kann ein Roboter auch von Vorteil sein. Wenn du von innen so weit rankommst, dass du den Winbot aufs Glas drücken und starten kannst, dann reinigt er das Fenster vollautomatisch.

Der Winbot Mini sprüht Flüssigkeit als Nebel auf die Scheibe – die kann vom Winde verweht werden.
Der Winbot Mini sprüht Flüssigkeit als Nebel auf die Scheibe – die kann vom Winde verweht werden.

Der Winbot Mini hat bei der Reinigung zwei Nachteile: Bei Wind oder Luftzügen verteilt sich die Reinigungsflüssigkeit weniger gleichmässig auf der Scheibe. Und der kleinste Roboter braucht etwas länger für die Reinigung als die grösseren Geschwister.

Wie lange dauert die Reinigung eines Fensters?

Für ein 2,2 Meter hohes und 1,9 Meter breites Fenster benötigen W2 Pro und W2 Pro Omni im Schnellreinigungs-Modus genau sieben Minuten. Der Mini braucht mit 8 Minuten und 45 Sekunden etwas länger.

Die zwei teureren Modelle sind nicht nur schneller, sondern auch leiser. Beim W2 Pro beträgt der Unterschied zum lautesten Mini lediglich ein Dezibel. Der Mini ist aber fast acht Dezibel lauter als der Omni. Das ist ein deutlich hörbarer Unterschied.

Lohnt sich der Roboter ohne Stromkabel?

Der Winbot W2 Pro Omni kommt mit einer Basisstation, die einen Akku integriert hat. Während ich die zwei anderen Modelle immer direkt an den Strom anschliessen muss, benötigt dieses Modell keine Steckdose in der Nähe. Das kann je nach baulichen Gegebenheiten ein Vorteil sein.

Der Omni hat eine Basisstation mit grossem Akku. Ein Stromkabel zur Steckdose braucht es nicht.
Der Omni hat eine Basisstation mit grossem Akku. Ein Stromkabel zur Steckdose braucht es nicht.

Bereits das Vorgängermodell des W2 Pro Omni, der W2 Omni (ohne Pro), hatte eine solche Basisstation. Den habe ich im letzten Jahr getestet. Er hatte eine grosse Schwäche: Er konnte nicht gleichzeitig Fenster putzen und den Akku laden. Ich musste erst warten, bis der Ladeprozess abgeschlossen war. Das hat Ecovacs nun geändert. Ich kann den W2 Pro Omni nur mit der Batterie betreiben, aber auch an den Strom anschliessen – also gleichzeitig aufladen und reinigen.

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Mit einer Ladung kann ich übrigens rund 60 bis 70 Minuten Fenster reinigen.

Welcher Fensterputzer lohnt sich für wen?

Winbot Mini: Das kleinste Modell ist deutlich günstiger als die zwei grösseren Varianten, du musst aber, abgesehen einiger verfehlten Spritzer Reinigungsflüssigkeit, keine spürbaren Abstriche machen. Er putzt ähnlich gut, einfach etwas langsamer. Zudem ist der Kabelsalat etwas grösser, weil Stromkabel und Sicherungsseil separat sind. Ideal ist der Mini, wenn du eher wenige Fenster und keine grossen Flächen putzen musst. Bei kleinen Fenstern ist er mit seiner Wendigkeit im Vorteil.

Ein Kabelsalat ist beim Mini mit Stromkabel und Sicherungsseil vorprogrammiert.
Ein Kabelsalat ist beim Mini mit Stromkabel und Sicherungsseil vorprogrammiert.

Winbot W2 Pro: Dieses Modell putzt schneller als der kleine Roboter, und das Reinigungstuch ist grösser, sodass du es seltener wechseln musst. Die Reinigungsflüssigkeit spritzt das Gerät mit drei Düsen auch bei Wind präzise auf die Scheibe. Praktisch ist, dass das verstärkte Stromkabel als Sicherung dient und mit einem Karabiner beispielsweise an ein Möbelstück befestigt werden kann. Der Aufpreis gegenüber dem Mini lohnt sich für alle, die viele und grosse Scheiben putzen wollen.

Winbot W2 Pro Omni: Wenn du in der Nähe der Fenster keinen Stromanschluss hast, dann ist der Omni die richtige Wahl. Ich kann ihn ganz ohne Kabelsalat schnell von Scheibe zu Scheibe transportieren. Auf glattem Boden saugt sich die Basisstation fest, sodass du zur Sicherung kein Möbelstück oder Geländer brauchst. Der Aufpreis lohnt sich aber nur, in diesem Fall.

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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