

Eine Trennung zeichnet sich schon Monate vorher ab
Psychologen haben eine Art Kipppunkt identifiziert, ab dem eine Beziehung nahezu unweigerlich auf ihr Ende zusteuert. Erkennbar sei er an einer rapide sinkenden Zufriedenheit.
Auch Beziehungen könnten so etwas wie Kipppunkte haben: Einmal überschritten, sinkt die Zufriedenheit mit der Beziehung viel stärker ab als in den Monaten und Jahren zuvor – bis es schliesslich zum finalen Bruch kommt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Psychologen Janina Bühler von der Universität Mainz und Ulrich Orth von der Uni Bern, die dazu die Ergebnisse von mehrjährigen Befragungen statistisch ausgewertet haben.
Für den Partner, der die Trennung schliesslich initiiere, dauere die Schlussphase typischerweise länger als für den anderen. Allerdings gebe es auch bei diesem im Allgemeinen einen solchen Übergangspunkt in die Schlussphase, in der die Beziehungszufriedenheit rapide absinke.
Dass die Beziehungszufriedenheit im Lauf einer Liebesbeziehung meist etwas abnimmt, ist schon lange bekannt, ein spezieller Tiefpunkt tritt laut den Forschenden oft nach etwa zehn Jahren ein.
Für ihre Analyse haben die beiden Wissenschaftler vier repräsentative Langzeitstudien aus Deutschland, Australien, Grossbritannien und den Niederlanden ausgewertet. Die Teilnehmenden wurden dabei regelmässig zu ihrer Beziehung und ihrem Leben befragt. Die Befragten mussten also bei der Beantwortung ihrer Zufriedenheit nicht rückblickend aus der Erinnerung schöpfen – was bekanntermassen fehleranfällig ist.
Bühler und Orth griffen auf die Befragungsergebnisse von insgesamt rund 12 000 Personen zurück, die während des 12 bis 21 Jahre dauernden Erhebungszeitraums eine Trennung durchmachten. Deren Aussagen wurden jeweils in Beziehung gesetzt zu einer etwa gleich grossen Kontrollgruppe von Personen, die sich nicht trennten.
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