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Der Stoff der Zukunft

Manuel Eckl
22.4.2016

Unter «Wearable Tech» versteht man längst nicht nur Smartbands und –watches, Brillen oder ähnliche Spielereien.

Wird der Stoff aus dem Träume sind, denn bald der Stoff der Träume aufzeichnet?

Langsam, doch stetig und immer raffinierter hält Technik auch Einzug im Anzug. Kleidungsstücke werden heutzutage mit dem 3D-Drucker teilweise bzw. gar im Ganzen produziert. Die zweite Haut denkt mit oder gibt gar Einblicke in die Gefühlswelt des Trägers. Nachfolgend ein kleiner Überblick.

Digitale Prints

Farbenfrohe Prints werden von der Designerin Mary Katrantzou auf die Spitze getrieben. Die in London lebende Griechin ist die Meisterin des Digitalprints und perfektionierte in den letzten Jahren sowohl ihre Ästhetik als auch den Prozess, mit dessen Hilfe ihre Konfektionen gefertigt werden. Muster und Drucke entstehen am Computer und werden zielgenau mittels Software arrangiert.


Digitaldruck bezeichnet eine Gruppe von Druckverfahren, bei denen das Druckbild direkt von einem Computer in eine Druckmaschine übertragen wird, ohne dass eine statische Druckform benutzt wird.

3D-Druck

Ihre Kollektionen bewegen sich, eben wegen umfassenden Einsatzes von 3D-Druckern, stark am Skulpturalen. Zwar eigentümlich im Aussehen doch nie untragbar. Ein absolutes Highlight ihres bisherigen Schaffens ist das «Anthozoa» Ensemble. Dank den 3D-Spezialisten von Stratasys und deren «Objet Connex» Drucker sowie dem Zutun eines Fachprofessors, war es erstmalig möglich, mehrere harte sowie weiche Werkstoffe in einem Kleidungsstück zu vereinen.


Beim 3D-Druck werden dreidimensionale Werkstücke schichtweise aufgebaut. Der Aufbau erfolgt computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Massen und Formen. Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt. Typische Werkstoffe für das 3D-Drucken sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle.

Leitungsfähiges Garn

Das von Google initiierte und unter dem Banner ATAP laufende Projekt «Project Jacquard», macht es möglich, leitende Fäden mit handelsüblichem Garn zu verspinnen und auf traditionelle Weise zu verweben. So werden Alltagsgegenstände wie Kleidung und Möbel zu interaktiven Begleitern.

Das leitungsfähige Garn wird aus dünner Metalllegierung und traditionellen Materialen wie Baumwolle und Seide hergestellt – Ein Unterschied zu herkömmlichem Garn ist nicht auszumachen. Es erlaubt massgeschneiderte Lösungen wie etwa Berührungsempfindlichkeit und die Steuerung per Gestik. Die gesammelten Daten können kabellos an Geräte wie Smartphones oder den Laptop übermittelt und ausgewertet werden.

Die zugehörige Technik wurde so entwickelt, dass sie so wenig auffällt wie möglich und viele der benötigten Komponenten sind nicht grösser als ein Anzugknopf.

Wird gar ein Anzug - gesponnen aus solchem Garn - unsere Emotionen erkennen, wissen wie es uns geht und unsere Träume aufzeichnen für die Auswertung danach? Die Zukunft wird es zeigen.



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