Klein und unscheinbar, aber umso wichtiger: das Komma und dessen korrekte Anwendung. Bildquelle: David Lee
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Das Komma, ein Satzzeichen zwischen Hass und Liebe

Ein Komma am falschen Ort und schon wirst du zum Mörder. Wieso scheitern selbst gestandene Schreibprofis am unscheinbaren Satzzeichen? Ein verzweifelter Hilfeschrei.

Ohne dich kann ich nicht sein

«Das Komma ist ein Gliederungszeichen. Es wird im Deutschen in erster Linie nach grammatischen Gesichtspunkten gesetzt», so ist es im Duden nachzulesen.

«Da fehlt trotzdem immer noch irgendwo ein Komma», denke ich mir. Nein, liebes Gehirn, da fehlt wirklich kein Komma. Aber mir scheint etwas zu fehlen. Es ist wie eine Krankheit und sie lässt mich nicht mehr los.

Keiner zu klein, um wichtig zu sein

Passiert das beim eigenen Text, kann ich es gerade noch so nachvollziehen. Verstehen oder akzeptieren werde ich es nicht, nein. Aber ich sehe, wieso es allenfalls möglich ist, beim selbst geschriebenen Wort ausnahmsweise das eine oder andere fehlende Komma nicht zu vermissen. Denn als Autor weiss ich, was ich schreiben will und kenne die Bedeutung der Sätze, wie auch diejenige ihrer Nebensätze. Ich weiss also, ob ich jemanden töten will oder nicht:

  1. Töte ihn, nicht freilassen!
  2. Töte ihn nicht, freilassen!
«Du hast den schönsten Hintern weit und breit.» Oder doch eher: «Du hast den schönsten Hintern, weit und breit.» Mit einem falsch gesetzten Komma wird aus einem süssen Kompliment ganz schnell eine hässliche Beleidigung.

Ohne dich komm' ich heut' nicht zur Ruh

Keine Kommas sind auch keine Lösung

Kannst du es nicht, dann lerne es zu verstehen. Willst du es nicht verstehen, dann lasse es von jemanden prüfen, der es kann und will. Ist dir das zu viel, dann lasse es sein.

Das, was ich will, bist du

Ich hasse dich, Komma.

Ich liebe dich, Komma.

Das Komma ist die Antwort

Titelbild: Klein und unscheinbar, aber umso wichtiger: das Komma und dessen korrekte Anwendung. Bildquelle: David Lee

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Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben. 


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