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Das grosse Boxduell: Tiger vs. Tonie

Der Markt für kindgerechte Soundsysteme wächst. Schöne Boxen, Figuren und Geschichten machen nicht nur dem Nachwuchs Spass. Wie schneidet die neue Tigerbox Touch im Vergleich mit der Toniebox ab?

«Kinder, ihr müsst mir bei der Arbeit helfen!» Selten hat dieser Satz für so viel Begeisterung gesorgt, wie an dem Tag, als ich die Tigerbox Touch mit nach Hause bringe. Dort warten ein vierjähriger Action-Experte und eine siebenjährige Spezialistin für Kinderhörspiele. Beide sind stolze Besitzer einer Toniebox. Ich bin Installateur und Wartungsfachmann. Auch den braucht es gelegentlich, da sich beide Systeme online nur konfigurieren lassen.

Der kluge Papi installiert vor

Nimm dir dafür ein paar ruhige Minuten, es lohnt sich. Kompliziert ist das Einrichten bei beiden Systemen nicht, doch Updates und Setup brauchen Zeit.

Die Toniebox

Die Tigerbox Touch

Die Tigerbox Touch geht einen Schritt weiter. Du kannst sie auf zwei verschiedene Arten nutzen. Zum einen sind einzelne Geschichten auf «Tigercards» erhältlich, die zur Aktivierung hinten in die Box geschoben werden. Zum anderen gibt es «Tigertickets», die deinem Kind für einen gewissen Zeitraum das gesamte Streaming-Angebot mit etwa 3'000 Titeln freischalten. Ein Tigerticket für einen Monat ist im Lieferumfang enthalten.

Die Meinung der Kinder

Meine Tochter nimmt ihre Aufgabe als Testerin sehr ernst. Sie bittet mich, alles genau mitzuschreiben, als ich nach ihrer Meinung frage. Mein Sohn ist ihr Sidekick, der ab und zu etwas dazwischenruft. Also: Was ist an der Toniebox, was an der Tigerbox Touch besser?

Tochter: «An der Toniebox ist cooler, dass man die Figuren einfach nehmen und draufstellen kann. Bei der Tigerbox muss man es immer so suchen (wischt mit dem Finger durch die Luft). An der Tigerbox ist cooler, dass man nicht jede einzelne Figur haben muss.»

Sohn (weinerlich): «Ich habe nicht so viele Tonies. Sie hat viiiiiel mehr! (Wieder fröhlich) Die Tigerbox ist schöner, weil der Tiger da drauf ist.»

Das Tigerlogo ist beleuchtet, dazu gibt es an der Unterkante noch eine LED-Leiste, die passend zum Sound aufblinken oder als Nachtlicht eingeschaltet werden kann. Beide Lichter lassen sich konfigurieren und kommen bei den Kindern sehr gut an.

Tochter: «An der Tigerbox finde ich cooler, dass es so leuchtet, der Tiger und das unten. Und dass es so ein bisschen im Takt ist.» Meine Tochter kontrolliert, was ich schreibe, und ist zufrieden. «Richtig.» Das Zitat ist autorisiert. Weiter im Text.

Tochter: «Bei der Toniebox finde ich ganz gut, dass wenn sie runterfällt, sie nicht gleich kaputt geht. Weil sie ist schon oft runtergefallen.»

Sohn: «Die Tigerbox ist nur einmal runtergefallen! In meinem Zimmer.»

Das ist ein guter Punkt. Die Toniebox ist rundum gepolstert und verzeiht es, häufiger mal durch die Gegend gewürfelt zu werden. Die Tigerbox Touch hat ein Display und Bambusholz auf der Oberseite. Ob die dünne Silikonhülle an den Kanten einen heftigen Sturz entscheidend abmildern kann, will ich lieber nicht ausprobieren.

Tochter: «Ich finde das Holz schöner als das Plastik. Und es ist gut, dass man bei der Tigerbox andere Geschichten dort weiterhören kann, wo man aufgehört hat.»

Nach Meinung der Kinder ist die Tigerbox Touch klarer Punktsieger.

Meine Meinung

So schön die Toniebox für Kleinkinder (und Eltern) ist – die Tigerbox-Touch ist durch das umfangreiche kindgerechte Streaming-Angebot auf lange Sicht interessanter. Zwar können wir in der Stadtbibliothek immer mal wieder neue Tonies ausleihen, aber das endlose Hörspiel-Angebot auf Spotify hat ihnen den Rang abgelaufen. Würde ich mir den Familienaccount dort sparen, käme mich das Abo mit den Tigertickets nicht viel teurer.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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