Lorenz Keller
Produkttest

Carrera Hybrid ist das Slotcar der Zukunft

Carrera katapultiert mit der Hybrid-Serie die klassische Rennbahn ins digitale Zeitalter. Die neue Technik sorgt für freies Fahren und actionreiche Manöver. Doch das Spielerlebnis hat auch Schwächen.

Als Kind war meine Carrera-Bahn das Grösste: Stundenlang kurvte ich mit den Autos über die Schienen, Runde um Runde. Jetzt, Jahre später, hat Carrera mit der Hybrid-Serie eine neue Ära eingeläutet, die Altbekanntes mit modernen Features verbinden soll. Zeit, herauszufinden, ob die Carrera Hybrid wirklich das bietet, was es verspricht – und ob es mich noch genauso begeistert wie damals.

Erster Eindruck und Aufbau

Die Verpackung kommt in klassischem Carrera-Design, und das Set wirkt auf den ersten Blick hochwertig. Für die Aufbewahrungsbox der Autos hätte ich mir jedoch etwas Schöneres als eine einfache Kartonschachtel gewünscht. Die Autos sind im Vergleich zu normalen Carrera-Fahrzeugen überraschend leicht. Muss vermutlich so sein, damit das Fahrverhalten stimmt.

Die Streckenteile lassen sich intuitiv zusammenstecken, und der Aufbau ist schnell erledigt. Für noch abwechslungsreichere Strecken gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Teile nachzukaufen, sodass sich die Bahn bei Bedarf vergrössern oder neu gestalten lässt. In der App hast du sogar ein virtuelles Planungstool, in dem du mit deinen vorhandenen Kurven und Geraden neue Layouts planen kannst.

Doch vor der ersten Fahrt ein kleiner Dämpfer: Der Login in der Carrera-App ist Pflicht. Für ein Spielzeug wirkt das unnötig umständlich. Auch ist die Schriftgrösse auf dem Anmeldebildschirm klein, was den Einstieg erschwert. Hast du es geschafft, führt die App aber gut durch die ersten Schritte.

Fahrzeuge und Bluetooth-Verbindung

Fahrdynamik und Spielmodi

Das Fahrerlebnis selbst ist erfrischend anders: Die Autos bewegen sich frei und sind nicht an Schienen gebunden. Besonders die Überholmanöver sorgen für Spannung und verlangen etwas Übung. Je mehr Runden du drehst, desto besser wird die Kontrolle, und das Spielgefühl wird flüssiger.

Akkulaufzeit und Ladezeiten

Mit rund 25 bis 30 Minuten Fahrzeit bieten die Autos eine solide Leistung. Danach musst du die Fahrzeuge ebenfalls für eine halbe Stunde wieder aufladen. Je nachdem kannst du diese Pause nutzen, um die Rennstrecke umzubauen. Ich empfehle dir jedoch die Investition in einen zweiten Satz Autos. Während du mit dem einen fährst, kann der andere aufgeladen werden.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Das System mit App hat auch einen grossen Vorteil: Es kann mit Updates ausgebaut werden. Schon angekündigt ist ein Multiplayer-Modus, mit dem du gegen Spielerinnen und Spieler aus der ganzen Welt antreten kannst. Was auch kommen könnte, ist eine Ghostcar-Variante, in der ein Fahrzeug ganz von der KI gesteuert über die Strecke rast und du dieses schlagen musst.

Fazit

Grosser Fahrspass mit Raum für Erweiterungen

Carrera Hybrid bringt einen frischen Ansatz in die Welt der Rennbahnen. Das freie Fahren, die actionreichen Überholmanöver und die gute App sorgen für ein spannendes, dynamisches Fahrerlebnis. Der Karrieremodus fordert und motiviert zur stetigen Verbesserung, wobei er Einsteiger auch überfordern kann.

Die Akkulaufzeit von 30 Minuten ist solide, und mit einem zweiten Satz Autos lassen sich auch längere Sessions ohne Pausen geniessen. Preislich liegt Carrera Hybrid im mittleren Segment – angesichts des gebotenen Fahrspasses und der technischen Umsetzung ein fairer Wert. Für Slotcar-Fans und Technikbegeisterte, die Lust auf etwas Neues haben, ist die Carrera Hybrid definitiv einen Blick wert.

Pro

  • innovatives, freies Fahren ohne Schienen
  • App-Steuerung und schnelle Bluetooth-Verbindung
  • solide Akkulaufzeit von 30 Minuten
  • Karrieremodus für Langzeitmotivation und Gamification
  • Preis-Leistungs-Verhältnis im Rahmen für gebotenen Fahrspass

Contra

  • eingeschränkte Fahrzeugauswahl (nur vier Porsche-Modelle)
  • zwingender Login in die App und kleiner Anmeldebildschirm
  • 30 Minuten Ladezeit – längere Sessions erfordern einen zweiten Autosatz
Titelbild: Lorenz Keller

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