

Aktueller Hype in der Mode: Halb-an-halb-ausgezogen
In der Mode jagt ein Trend den nächsten. Dieses Mal muss auch ich, obwohl ich schon Einiges gesehen habe, die Nase rümpfen. Der «Half-Dressing-Look» ist aktuell wieder auf den Strassen vor den Fashionshows für die Frühjahrskollektionen 2018 zu beobachten und lässt uns grübeln: Was halten wir wirklich davon?
Neben dem fragwürdigen Halbnackt- oder BH-über-dem-Shirt-Trend, den Stars wie Kendall Jenner oder Modeblogger wie Pernille Teisbaek fleissig pflegen, reiht sich auch dieser ein. Alle drei Stile verbindet ein grosses Ziel – aufzufallen.
Zur Hälfte an-, zur Hälfte ausgezogen zu sein hat eine ansteckend lässige Wirkung. Deswegen hat es der Hype von der Strasse auf die Catwalks geschafft. Letztes Jahr feierte Balenciaga die Haltung, dass man zu cool, sich «richtig» anzuziehen mit einer ganzen Kollektion – und ich sage dir auch warum. Der Stil suggeriert, dass man sich am Morgen à la #Iwokeuplikethis – auf Deutsch «Ich bin so aufgestanden» – für sein Aussehen gar keine Mühe geben musste. Als Verfechter des Stils ist man nämlich so beschäftigt, dass man an sowas wie das Hemd ordentlich in die Hose zustecken nicht mal denken kann. Da das auch die Mama nicht mehr übernimmt und man seine Stylisten nicht immer um sich hat, macht man deswegen Reissverschlüsse oder Knöpfe selber nicht zu.
Ganz nach dem Motto «too cool for school» gehört der Trend auch zu einem luxuriösen Lifestyle. Im Alltag eines «Half-Dressing»-Anhängers steht Funktionalität womöglich weniger im Vordergrund. Bewegungsfreiheit ohne ständiges Herumrutschen von Kleidungsstücken am Körper wird meistens ja auch überbewertet. ;)
Wieso eigentlich nicht? Gute Gründe, die für den Look sprechen
- Wir haben Zeit für Wichtigeres im Leben.
- Uns ist nie zu warm oder zu kalt.
- Wir können bei den aktuellen Temperaturen gerade noch genug Haut zeigen.
- Dabei sehen wir mühelos cool aus.
- Wir legen unsere Sachen nicht mehr ab und haben alles jederzeit am Mann.

Zugegeben. Auch ich trage im Herbst meinen pinken Mantel lieber nur locker über meinen Schultern als komplett angezogen. Er wirkt dann wie ein zusätzliches Schulterpolster und verleiht mir so ein Gefühl von Stärke. Klingt albern, gefällt mir aber und erinnert mich an das Superman Cape, das bei jedem Schritt dramatisch im Wind mitschwingt. Was mir den «Half-dressed-Look» auch sympathisch macht, ist die Tatsache, dass jeder von uns einen der Bausteine dafür bereits im Kleiderschrank hat. Ob Hoodie, Bluse oder Bomberjacke – nach diesen einfachen Regeln bist auch du auf der Höhe:
- Den Kopf allein ohne Arme in den Pullover stecken
- oder wahlweise nur in einen von zwei Ärmeln schlüpfen und den anderen lässig raushängen lassen wie Bella Hadid und Kendal Jenner.
- Statt die Jacke anzuziehen, nur easy über die Schulter werfen –
- oder alternativ nur über den Unterarmen tragen.
- Bluse oder Hemd oben soweit offen lassen, dass die Schultern auch noch frei bleiben können.
- Nur einen Träger deines Hosenträgers oder deiner Latzhose verschliessen.
- Das Hemd nur zum Teil in deine Hose stecken oder erst gar nicht zumachen wie Blogger Jermaine R.
- ... fallen euch noch mehr Ideen ein? Eure Inputs sind in den Kommentaren herzlich willkommen :)
Bausteine für den «Half-Dressing-Look»

Zum gesamten Bekleidungssortiment
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.