Achtung: Wer nicht handelt, zahlt bald mehr für Disney+
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Achtung: Wer nicht handelt, zahlt bald mehr für Disney+

Luca Fontana
10.8.2023

Disney hat ein Problem: Ihre Streaming-Sparte kostet viel mehr Geld, als sie einnimmt. Darum soll das Abo teurer und Account Sharing verboten werden. Entsteht ein neues Netflix?

Update, 1. November 2023:

Das Werbe-Abo ist da. Konkret: Wer weiterhin die gleichen Vorteile eines Disney+-Abos nutzen will wie zuvor, muss mehr bezahlen. Wer allerdings bereit ist, Werbung beim Streamen in Kauf zu nehmen, zahlt dafür weniger. Die zehn wichtigsten Fragen dazu habe ich hier beantwortet:

  • News & Trends

    Disney+ neu mit Werbung: Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten

    von Luca Fontana

Hier die ursprüngliche News:


Freude herrscht! Denn Disney+-Abonnentinnen und -Abonnenten bekommen endlich mehr Flexibilität bei der Wahl des zu ihnen passenden Abos. Das verkündete das Haus der Maus in einer per E-Mail verschickten Medieninformation. Grund dafür ist die Einführung des werbefinanzierten Abos: Entscheidest du dich, beim Gucken von Disney+ Werbung in Kauf zu nehmen, kostet dich das nur noch 7.90 Franken pro Monat. Startschuss fürs neue Modell ist der 1. November. Damit erklimme Disney die «nächste Entwicklungsstufe», so das E-Mail. Schliesslich würde nun «eine grössere Auswahl» geboten.

Was vorteilhaft klingt, ist in Wahrheit clevere Business-PR. Denn erst im zweiten Teil des E-Mails kommt die eigentliche News ans Licht: Das aktuelle Disney+-Abo wird teuer – und zwar um satte 5 Franken pro Monat.

Willst du nicht mehr für Disney+ zahlen, musst du selbst handeln

Konkret: Nebst dem werbefinanzierten Abo führt Disney ab dem 1. November zwei weitere Modelle ein: das Standard- und das Premium-Modell. Das 17.90 Franken pro Monat teure Premium-Modell entspricht dem heutigen Standard-Abo. Das «neue» Standard-Abo kostet zwar unverändert 12.90 Franken, wird aber deutlich abgespeckt:

Damit führt Disney de facto eine saftige Preiserhöhung ein – hinter dem Deckmantel von «mehr Flexibilität und Auswahl». Wann und wieviel Werbung das neue, werbefinanzierte Abo während dem Streamen zeigt, geht aus dem E-Mail indes nicht hervor. Dafür aber, dass das Abo bestehender Kundinnen und Kunden automatisch auf das teure Premium-Modell hochgestuft wird, sollten sie sich am 1. November nicht aktiv für einen Wechsel zu einem der beiden günstigeren Modelle entscheiden.

Disney setzt einen drauf – und will Account Sharing verbieten

Das ist noch nicht alles. Disney+ soll endlich profitabel werden, und das bis Ende 2024. Das habe der Megakonzern seinen Investorinnen und Investoren vergangenen Mai versprochen, so die Los Angeles Times. Dafür wurden bereits Massnahmen ergriffen. So soll die Produktion neuer Marvel- und Star-Wars-Serien gebremst und bis zu 7000 Arbeitsplätze innerhalb des Unternehmens gestrichen werden.

Die Situation ist tatsächlich ernst: Im zweiten Quartal allein verlor die Streaming-Sparte Disneys satte 659 Millionen US-Dollar. Das ist zwar eine kleine Verbesserung gegenüber den 887 Millionen US-Dollar desselben Quartals vor einem Jahr. Aber noch weit weg von einem profitablen Geschäft wie jenem von Netflix.

Ausgerechnet die Kalifornier aus Los Gatos könnten nun aber zum neuen Vorbild Disneys werden.

Kommt Paid Account Sharing auch zu Disney?

Das zumindest behauptet das verlässliche Branchenmagazin The Verge. Während einer Telefonkonferenz vergangenen Mittwoch soll Bob Iger, der Disney-Chef, nämlich angekündigt haben, «aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, das Thema ‘Account Sharing’ anzupacken». Damit scheint sich das zu bewahrheiten, was viele schon befürchtet haben: Wenn Netflix mit dem Unterdrücken von Account Sharing und dem Durchsetzen von Paid Account Sharing Erfolg hat, warum sollten andere Streamingdienste dann nicht gleichziehen?

  • News & Trends

    Netflix: Das Ende von Account Sharing sei ein grosser Erfolg – für sie

    von Luca Fontana

Disney scheint aber noch nicht ganz so schnell handeln zu können. Zunächst sollen nur die Nutzungsbedingungen von Disney+ aktualisiert und Account Sharing «offiziell» verboten werden. So, dass aus dem anfänglichen «Lippenbekenntnis» später Tatsache werden kann – wie bei Netflix.

In der Tat soll Iger auf die Frage, wie hoch der Anteil geteilter Accounts sei, mit «signifikant» geantwortet haben. Während erste Auswirkungen der geplanten «Monetarisierung» zwar schon im Jahr 2024 zu spüren sein werden, sei es unwahrscheinlich, dass die «Arbeiten» daran bereits im gleichen Jahr abgeschlossen würden, so der Chef weiter.

Das klingt kryptischer, als es ist: Disney will wie Netflix Account Sharing verbieten und möglichst bald Paid Account Sharing einführen. Die Frage ist darum nicht ob, sondern wann dies geschieht.


Update, 27. Oktober 2023:

In einem E-Mail informiert Disney derzeit seine Abonnentinnen und Abonnenten über kommende Änderungen in den Nutzungsbedingungen. Darin eine kleine Passage: «Wir stellen klar, wie du dein Konto mit anderen Personen teilen kannst.» Was zunächst unscheinbar klingt, bedeutet genau das, was wir schon seit Wochen vermuten: Das Haus der Maus will nach Netflix ebenfalls aktiv gegen Account Sharing vorgehen.

  • News & Trends

    Neue Nutzungsbedingungen: Disney+ verbietet Account Sharing

    von Luca Fontana

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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