50 Jahre Engadiner Skimarathon – mehr als ein Grund zum Feiern
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50 Jahre Engadiner Skimarathon – mehr als ein Grund zum Feiern

Die 42 Kilometer im verschneiten Engadin, über vereiste Seen, durch idyllische Wälder und in der strahlenden Bündner Wintersonne sind für jeden Langläufer ein wahrgewordener Traum. Der «Engadiner»: Wo sich Stars unters Volk mischen, die Cüpli-Prominenz zuschaut und auch Anfänger über sich herauswachsen.

Wenn auch die Strecke nicht die kompletten 42 195 Meter abdeckt, die ein offizieller Marathon beinhalten sollte, ist sie ein wahres Schmuckstück. Die zugefrorenen Seen im Oberengadin, umringt von einer fantastischen Bergwelt und mittendrin die über 13 000 Sportbegeisterten. Ein Anlass, der seinesgleichen sucht. Ich habe es bisher leider nur als Zuschauer an den «Engadiner» geschafft. Weshalb das aber keinesfalls so bleiben wird, erzähle ich euch in den folgenden Abschnitten.

Schon am ersten Engadiner Skimarathon war die Teilnehmerzahl für damalige Verhältnisse riesig.

Ganz schnell ganz gross

Bei der allerersten Austragung 1969 haben sich bereits 945 Personen angemeldet. Die Organisatoren waren überrascht von dieser Zahl, erkannten aber das Potential, das schon damals im Langlaufsport steckte. Eine günstige Ausrüstung, keine Liftanlagen, die unterhalten werden müssen, und das schneesichere Engadin – eine Kombination, prädestiniert für den Volkssport. Als 1976 mit der Teilnehmerzahl bereits die Zehntausender-Marke geknackt werden konnte, war der Engadiner Skimarathon bereits zum Must für jeden Langlauffan geworden.

Weitere Läufe dazugekommen

Nebst dem Höhepunkt am zweiten Sonntag im März, dem Engadiner Skimarathon, sind im Laufe der Jahre noch weitere Rennen hinzugekommen. Neu wird die sogenannte «Marathonwoche» am ersten Sonntag im März mit dem Frauenlauf – ausschliesslich für Damen – eröffnet. Nebst dem Nachtlauft kannst du dich auch für den Halbmarathon am Sonntag anmelden, falls du dich nicht gleich an das ganz grosse Kaliber wagst. Mit Teilnehmern aus 60 Nationen geniesst einer der grössten Sportanlässe der Schweiz auch längst nicht mehr nur nationale Beachtung.

Auch ein tolles Erlebnis: Der Engadiner Nachtlauf in der Woche vor dem Marathon.

Einfallsreichtum ist gefragt

Die hohen Teilnehmerzahlen – Tendenz steigend – zwingt die Organisatoren jedes Jahr zu Anpassungen. Sie stellten sich dieser Herausforderung aber bisher immer mit grossem Erfolg. Dass beispielsweise die Strecke mehrfach angepasst worden ist, hat die Teilnehmerzahl nicht schrumpfen lassen – im Gegenteil. Mit der Verlegung des Ziels 1998 von Zuoz nach S-chanf wurde der Marathon erst so richtig interessant. Auch der 2014 neu eingeführte Boxenstart stösst vorwiegend auf Befürwortung bei den Langläufern. Und auch die Aufnahme in den FIS Wordloppet Cup, einer Serie von 7 bis 10 Langlaufrennen für Profis, steigerte die Beliebtheit des «Engadiners» noch einmal. Gelaufen wird übrigens in der freien beziehungsweise Skating-Technik.

Neu im Programm seit 2014: Der Boxenstart.

Unfassbarer Aufwand

Mit zunehmender Teilnehmerzahl steigt auch der Aufwand, denn die elf Oberengadiner Skiclubs aus Maloja, Sils, Corvatsch/Silvaplana, Suvretta/Champfèr, Alpina/St. Moritz, Trais Fluors/Celerina, Berninan/Pontresina, Piz Ot/Samedan, La Punt, Zuoz/S-chanf und Sarsura/Zernez jährlich haben. Nebst der Planung, Vorbereitung und Sponsoring ist auch viel Handarbeit gefragt. Ein paar Zahlen, welche die schiere Grösse dieses Anlasses untermauern:

  • Ca. 90 000 Ovis
  • Ca. 80 000 Wasserflaschen und -becher
  • Ca. 70 000 Portionen Isostar
  • Ca. 30 000 Tassen Tee
  • Ca. 18 000 Liter heisses Wasser
  • Ca. 15 000 Bouillons
  • Über 13 000 Teilnehmer
  • Ca. 8 000 Bananen
  • Über 1 500 freiwillige Helfer
  • Ca. 80 Vertreter von Radio, TV und Presse
All die Langlauf-Enthusiasten müssen transportiert, gefüttert, gewärmt und unterhalten werden.

I'll be back

Einmal dabei gewesen zu sein, das ist alles! Denkste, nicht beim Engadiner Skimarathon. Seit 2012 verleiht das OK offiziell den Titel «Giubiler»: Um in den Genuss dieser Auszeichnung zu kommen, musst du an mindestens 40 Austragungen dabei gewesen sein. Das Wort stammt aus dem Räteromanischen und bedeutet ganz einfach Jubilar. Wenn du dich also heute noch für die 50. Ausgabe am 11.3.18 anmeldest, fehlen dir nur noch 39 weitere Teilnahmen, und du darfst dich stolz als «Giubiler» bezeichnen. Du denkst, dass du das sowieso nie schaffen wirst? Dachte ich mir zuerst auch. Es stellte sich aber heraus, dass heute bereits fast 150 Personen diesen Titel beanspruchen dürfen.

Die Engadiner Schneekönigin: Françoise Stahel, 80 Jahre jung, hat seit 1969 an jedem Engadiner Skimarathon teilgenommen.

Der Spass steht im Vordergrund

Obwohl regelmässig auch das Who-is-who der Langlauf-Elite am Start ist, steht bei diesem Lauf klar der Spass und die Teilnahme im Mittelpunkt. Aufgrund der grossen Teilnehmerzahl und der teils sehr engen Strecke (besonders in Waldstücken und bei Anstiegen) ist es schwierig, eine Top-Zeit herauszulaufen. Doch wie gesagt, das zählt auch nicht wirklich beim «Engadiner». Umgeben von mächtigen Felswänden, inmitten einer verschneiten Märchenlandschaft, aufgewärmt von der Schweizer Bergsonne und im Einklang mit tausend anderen Skating-Aficionados, gerät der Sport an sich für einmal in den Hintergrund. Doch so wirklich übel nimmt ihm das niemand.

Dario Cologna, links aussen mit der Nummer 1, hat den Engadiner Skimarathon bereits drei Mal gewinnen können.

Galaxus für Mitläufer

Sehr selten berichten wir von Themen, Anlässen oder Menschen, die rein gar nichts mit unserem Sortiment zu tun haben. Dies soll beim Engadiner Skimarathon nicht anders sein. Denn bei Galaxus findest du selbstverständlich auch diverse Langlauf-Artikel. Die Ausrede, du hättest keine passende Ausrüstung, kannst du als Grund für deine Nicht-Anmeldung beim diesjährigen «Engadiner» daher nicht angeben. Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns ja bald auf einem der vielen Loipenkilometern im Engadin?

Unser komplettes Langlauf-Sortiment findest du hier.

Titelbild: Begeisterte Langläufer am Engadiner Skimarathon – dieses Jahr werden über 14 000 Teilnehmer erwartet

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Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben. 


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