Ein simpler Eingriff

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz, schliesslich kennt niemand die Menschen in ihrem Leiden so gut wie sie. Bis eines Tages ein neuartiger Eingriff entwickelt wird, der vor allem Frauen von psychischen Leiden befreien soll. Die Nachwirkungen des Eingriffs können schmerzhaft sein, aber danach beginnt die Heilung. Daran hält Meret fest, auch wenn sie langsam erste Zweifel hat. „Ein simpler Eingriff“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Welt starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen ihren Glauben an die Macht der Medizin verliert. Es ist auch die intensive Heraufbeschwörung einer Liebe mit ganz eigenen Gesetzen. Denn Meret verliebt sich in eine andere Krankenschwester und überschreitet damit eine unsichtbare Grenze. Anna-Seghers-Preis 2022. Eine Geschichte von Emanzipation, Liebe und Empathie.