Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Deutschland 1933: Dieses Jahr markiert das Ende der Weimarer Republik und den Beginn einer totalen Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten - der Anfang einer brutalen, mörderischen Verfolgung politisch Andersdenkender. Annas Vater, einer der bekanntesten jüdischen Schriftsteller in der Weltstadt Berlin, erkennt früh genug die Gefahren und kann sich mit seiner Familie ins Ausland retten. Über Zürich und Paris fliehen Anna, Max und die Eltern vor den Nazi-Häschern. Auf den Kopf des Vaters haben Hitlers Gefolgsleute eine Prämie ausgesetzt. Reise, Abschiednehmen, fremde Sprache, fremde Wohnungen, Hotels, verschlüsselte Briefe - das sind Annas erste Begegnungen mit dem Flüchtlingsschicksal. Judith Kerr, die alles selbst als Kind so erlebt hat, beschreibt nicht nur die Stationen des Unglücks, sondern auch die komischen und spannenden Episoden, die ein Kind als Abenteuer zwischen den Weltstädten beobachtet. Sie beschreibt liebevoll Onkel Julius, ihre Freunde, die merkwürdigen Schulerlebnisse, die köstliche Grosstante Sarah aus Paris, und erzählt von den kleinen und grossen Abenteuern in Zürich und Paris sowie den wichtigen und nichtigen Kabbeleien mit Max, ihrem älteren Bruder. Sie macht deutlich, dass Angst, Gefahr und Not halbwegs erträglich bleiben, weil die Flüchtlingsfamilie unverbrüchlich zusammenhält.