The Once and Future Sex

Was macht die ideale Frau aus? Wie sollte sie aussehen, lieben und sein? In dieser lebhaften, temperamentvollen Geschichte wendet sich die Mittelalterhistorikerin Eleanor Janega dem Mittelalter zu, der Epoche, die die antike Welt mit der modernen Gesellschaft verband, um deren Annahmen über Frauen zu entfalten und zu zeigen, was sich im Laufe der Zeit verändert hat – und was nicht.

Die verehrten mittelalterlichen Denker, fast immer Männer, stützten sich auf eine Mischung aus klassischer griechischer und römischer Philosophie sowie christlicher Theologie für ihre Konzepte der Geschlechter. Für den Höhepunkt weiblicher Attraktivität wählten sie die mythische Helena von Troja, deren imaginäre Birnenform, kleine Brüste und goldenes Haar als Inbegriff der Schönheit dienten. Indem sie den Schatten Evas über die Frauen des Mittelalters warfen, verspotteten sie sie als übersexuelle Sünderinnen, die von Natur aus lüstern, unersättlich und schwach seien. Ausser einer Nonne sollte eine Frau die Verkörperung perfekten Mutterseins sein.

Im Gegensatz dazu zeigt Janega, gestützt auf Berichte über bemerkenswerte und subversive Frauen des Mittelalters wie Eleonore von Aquitanien und Hildegard von Bingen sowie andere, die in Dokumenten und Gerichtsverfahren verborgen sind, wie die echten Frauen dieser Epoche lebten. Während sie oft Mütter waren, waren sie auch fleissige Landwirtinnen, Bierbrauerinnen, Textilarbeiterinnen, Künstlerinnen und Handwerkerinnen, die den Weg für neue Ideen über die Natur, den Intellekt und die Fähigkeiten von Frauen ebneten.

In "The Once and Future Sex" entwirft Janega die einschränkenden Erwartungen an mittelalterliche Frauen und die an Frauen von heute. Sie fragt mutig, warum wir, wenn sich unsere Vorstellungen von Frauen im Laufe der Zeit drastisch verändert haben, sie nicht jetzt neu gestalten können, um eine gerechtere Zukunft zu schaffen.