The Elephant in the Brain

Menschen sind Primaten, und Primaten sind politische Tiere. Unser Gehirn ist daher nicht nur darauf ausgelegt, zu jagen und zu sammeln, sondern auch, um uns sozial voranzubringen, oft durch Täuschung und Selbsttäuschung. Obwohl wir selbstsüchtige Intriganten sein mögen, profitieren wir, indem wir so tun, als wären wir es nicht. Je weniger wir über unsere eigenen hässlichen Motive wissen, desto besser; deshalb sprechen wir nicht gerne darüber und denken auch nicht gerne über das Ausmass unseres Egoismus nach. Das ist 'der Elefant im Gehirn'. Ein solches introspektives Tabu erschwert es uns, klar über unsere Natur und die Erklärungen für unser Verhalten nachzudenken. Das Ziel dieses Buches ist es, unsere verborgenen Motive direkt zu konfrontieren – die dunkleren, unerforschten Ecken unserer Psyche aufzuspüren und sie zu beleuchten. Sobald alles klar sichtbar ist, können wir daran arbeiten, uns selbst besser zu verstehen: Warum lachen wir? Warum sind Künstler attraktiv? Warum prahlen wir mit Reisen? Warum sprechen wir lieber als zuzuhören? Unsere unbewussten Motive treiben mehr als nur unser privates Verhalten an; sie infizieren auch unsere verehrten sozialen Institutionen wie Kunst, Schule, Wohltätigkeit, Medizin, Politik und Religion. Tatsächlich sind diese Institutionen in vielerlei Hinsicht darauf ausgelegt, unsere verborgenen Motive zu berücksichtigen und verdeckte Agenden neben ihren 'offiziellen' zu bedienen. Das Vorhandensein signifikanter verborgener Motive kann die üblichen politischen Debatten auf den Kopf stellen und dazu führen, dass man die Legitimität dieser sozialen Institutionen und der Standardpolitiken, die darauf abzielen, sie zu begünstigen oder abzulehnen, in Frage stellt. Nach der Konfrontation mit dem Elefanten im Gehirn wirst du dich selbst – oder die Welt – nicht mehr auf die gleiche Weise sehen.