Scenes of Attention

Achten wir genug auf das, was um uns herum geschieht? Seit mindestens dem neunzehnten Jahrhundert behaupten Kritiker, dass es ein weit verbreitetes und tiefgreifendes Versagen der Aufmerksamkeit gibt – gegenüber anderen, uns selbst, der Welt um uns herum und dem, was wirklich der Fokussierung wert ist. Warum gibt es so grosse Ängste in Bezug auf Aufmerksamkeit? Was steht auf dem Spiel, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit und die Herausforderungen, denen sie gegenübersteht, zu verstehen? Dieses Buch untersucht die Aufmerksamkeit aus einer Vielzahl von disziplinären Perspektiven, darunter Philosophie, Geschichte, Anthropologie, Kunstgeschichte und vergleichende Literaturwissenschaft. Jedes Kapitel beginnt mit einer konkreten Szene, deren Protagonisten versuchen – und oft scheitern –, aufmerksam zu sein. Die Autoren beleuchten Schlüsselmomente in der Geschichte der Aufmerksamkeit, stellen Aufmerksamkeit als philosophisches Problem dar, erkunden die Verbindungen zwischen Aufmerksamkeit, Kultur und Technologie und betrachten die Bedeutung der Aufmerksamkeit für die Konzeptualisierung menschlicher Subjektivität. Die Leser begegnen Experimenten aus dem neunzehnten Jahrhundert zur Langeweile, Ornithologen, die Geräusche durch Feldnotizen übermitteln, tragbaren, die Aufmerksamkeit steigernden Prothesen, Studenten, die Online-Lernplattformen nutzen, und Untersuchungen zur Aufmerksamkeit als kognitiven Zustand und moralischer Tugend. Angesichts der wachsenden Besorgnis über die digitale Vermittlung von Erfahrungen, den Aufstieg des Überwachungskapitalismus und die Kommodifizierung der Aufmerksamkeit vertieft "Scenes of Attention" das Denken, das notwendig ist, um die Freiheit der Aufmerksamkeit und die Lebensformen, die sie ermöglichen, zu schützen.