Salutogenese in der medizinischen Ausbildung

Der 1979 vom israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky geprägte Begriff Salutogenese konzentriert sich auf die Ursprünge der Gesundheit und die Faktoren, die sie fördern, und nicht nur auf die Ursachen und die Behandlung von Krankheiten. Antonovskys Theorie lehnt die traditionelle Dichotomie von Medizin und Modell ab und betont die Bedeutung persönlicher Dispositionen für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressfaktoren im täglichen Leben. Die Salutogenese, die im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Gesundheitsfürsorge, im Bildungswesen und in der Gemeindeentwicklung eine Rolle spielt, betont, dass man die richtigen Fragen stellen muss, um relevante Antworten auf gesundheitsbezogene Fragen zu finden. Bei der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Hochschulstudenten geht es nicht nur um die individuelle Gesundheit, sondern auch um das Umfeld, in dem sie leben und lernen. Ein salutogenetischer Ansatz zur Gesundheitsförderung konzentriert sich auf die Gesundheitspotenziale, die dem sozialen und institutionellen Umfeld innewohnen, und nicht auf das Defizitmodell von Krankheit. Die Hochschulen sollten die Gesundheit in die Campus-Kultur integrieren, Ressourcen gemeinsam nutzen, mit den Lehrkräften zusammenarbeiten und einen breiten Zugang zu Ressourcen gewährleisten. Für ein nachhaltiges Modell der Gesundheitsförderung an Hochschulen wird empfohlen, den traditionellen pathogenen Fokus mit dem salutogenen Fokus zu kombinieren.