Regretting Motherhood

Frauen, die sich entscheiden, keine Mütter zu werden, werden häufig gewarnt, dass sie ihre Entscheidung später im Leben bereuen werden. Selten sprechen wir jedoch über die Möglichkeit, dass das Gegenteil ebenfalls wahr sein könnte – dass Frauen, die Kinder haben, es bereuen könnten. Die Soziologin Orna Donath stützt sich auf jahrelange Forschung, in der sie Frauen aus verschiedenen sozioökonomischen, bildungs- und beruflichen Hintergründen interviewte, und behandelt Bedauern als feministische Angelegenheit: Da Bedauern den nicht eingeschlagenen Weg markiert, müssen wir überlegen, ob alternative Wege für Frauen derzeit blockiert sind. Sie fordert uns auf, darauf zu achten, was durch die Regeln, die Mutterschaft, Zeit und Emotionen regeln, verboten ist, einschliesslich der kulturellen Annahme, dass Mutterschaft eine „natürliche“ Rolle für Frauen sei – zum Wohle aller Frauen, nicht nur derjenigen, die es bereuen, Mütter geworden zu sein.

Wenn uns der Gedanke stört, dass eine Frau es bereuen könnte, Mutter zu werden, sagt Donath, sollte unsere Reaktion nicht darin bestehen, diese Frauen zum Schweigen zu bringen und zu beschämen; vielmehr müssen wir ehrliche und schwierige Fragen stellen, wie die Gesellschaft Frauen in die Mutterschaft drängt und warum diejenigen, die es überdenken, immer noch als Gefahr für den Status quo angesehen werden. Bahnbrechend, nachdenklich und provokant ist dies ein besonders notwendiges Buch in unserem aktuellen politischen Klima, da die reproduktiven Rechte der Frauen weiterhin im Mittelpunkt nationaler Debatten stehen.