Postsensual Aesthetics

Zeitgenössische Kunstausstellungen sprechen sowohl die Kognition als auch die Sinne an und modellieren ein neues und erweitertes Verständnis globaler Ästhetik. In diesem originellen Werk der ästhetischen Theorie argumentiert James Voorhies, dass wir im Schatten alter Denkweisen über Kunst leben, die das unmittelbare visuelle Erlebnis eines autonomen Kunstobjekts betonen. Doch die Theorie muss sich ändern, da sich auch die künstlerische und kuratorische Produktion gewandelt hat. Sie sollte das gesamte Spektrum der Aktivitäten umfassen, durch die wir Kunst und Ausstellungen begegnen, wobei Lesen und Denken zentral für das ästhetische Erlebnis sind.

Voorhies entwickelt den theoretischen Rahmen einer "postsensuellen Ästhetik", die nicht bedeutet, dass wir über ein sinnliches Engagement mit Objekten hinaus sind, sondern vielmehr die kognitiven Verbindungen mit Ideen umfasst, die Kunst und Wissensproduktion vereinen. Kognitive Auseinandersetzungen mit Kunst beginnen oft mit Publikationen, die als integraler Bestandteil von Ausstellungen konzipiert sind und das Wissen und die Forschung vermitteln, die Künstler und Kuratoren produzieren, und setzen sich zeitlich und räumlich über traditionelle kuratorische Rahmen hinaus fort. Die Idee und nicht nur die visuelle Unmittelbarkeit ist nun der definierende Moment der Kunst.

Voorhies stellt ästhetische Kriterien neu dar, um die liminalen, kognitiven Räume innerhalb und ausserhalb der Ausstellung zu berücksichtigen. Er untersucht eine breite Palette von Künstlern, Kuratoren, Ausstellungen und verwandten Publikationen, repositioniert die ästhetische Theorie von Theodor Adorno und schöpft Inspiration aus Rosalind Krauss und Fredric Jameson, um eine zeitgenössische "Logik des Kuratorischen" zu beschreiben. Er zeigt, wie wir, auch wenn wir zunehmend erwarten, von zeitgenössischer Kunst zu lernen, eine instrumentelle und reduktive Sichtweise auf Kunst als blosse Informationsquelle vermeiden müssen. Wie Voorhies durch eine Analyse zweier bedeutender globaler Ausstellungen zeigt, ist es unerlässlich, dass sich die künstlerische Forschung weiterentwickelt.