Milk:Life's Work

Ich fühle mich, als wäre ich auf einem Boot, das zu einer Insel segelt, wo ich niemanden kenne. Ich bin auf einem Boot, das jemand steuert, und wir haben keinen Kontakt. So beginnt David Milch's eindringliche Schilderung seiner zunehmend seltsamen Gegenwart und oft schmerzhaften Vergangenheit. Von Anfang an scheint Milch's Leben dazu bestimmt zu sein, das seines Vaters zu spiegeln, eines erfolgreichen, wenn auch drogenabhängigen Chirurgen. Fast jede Errungenschaft wird von einem Akt der Selbstverbrennung begleitet, doch die tiefsten Traurigkeiten enthalten auch Momente der Anmut. Mit acht Jahren wettete er auf Rennpferde und stahl Alkohol, wurde von Robert Penn Warren betreut und von Richard Yates mit einundzwanzig scharf kritisiert. Milch tat nie etwas halbherzig. Er kam an die Yale Law School, wurde jedoch wegen des Schiessens auf Strassenlaternen mit einer Schrotflinte ausgeschlossen. Er unterbrach sein Studium an der Iowa Writers' Workshop, um in Cuernavaca LSD herzustellen. Er schuf und schrieb einige der am meisten gefeierten Fernsehserien aller Zeiten, gründete eine Familie und strebte nach Nüchternheit, nur um sein Vermögen beim Wetten auf Pferde zu verlieren, genau wie es sein Vater ihm beigebracht hatte. Wie Milch's beste Drehbuchkunst erforscht "Life's Work", wie zufällige Begegnungen, Selbsttäuschung und Glück die Menschen formen, die wir werden, und ringt mit der Frage, was es bedeutet, Schmerz empfunden und verursacht zu haben, selbst und besonders mit denen, die wir lieben, und wie man weiterlebt. Es ist sowohl eine Meisterklasse über Milch's einzigartigen kreativen Prozess als auch ein bemerkenswertes, aufschlussreiches Memoir eines der grossen amerikanischen Schriftsteller, in dem es sich um seine letzte Botschaft an uns alle handeln könnte.