Matthias Heinz

Silbentypen und Lexikon unterliegen diachronen Sprachkontakteinfl&uuml,ssen, wie die Phonotaktik und der Lehnwortschatz vieler romanischer Sprachen zeigen. Einerseits ist dabei eine Tendenz zur Vereinfachung von Silbenstrukturen bzw. zum Abbau silbentypologischer Komplexit&auml,t wirksam: Der universal einfachste, hochfrequente Silbentyp CV ist vielfach f&uuml,r lexikalische Formen pr&auml,gend. Andererseits ist die Persistenz komplexer Strukturen zu beobachten &ndash, insbesondere in Sprachen mit langer Verschriftungstradition wie Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Franz&ouml,sisch, Italienisch sowie Rum&auml,nisch. Hier zeigen Lehnw&ouml,rter gelehrten Ursprungs die Erhaltung silbischer Komplexit&auml,t, w&auml,hrend in Sprachen wie Portugiesisch (Europ&auml,ische Variet&auml,t) oder Standardfranz&ouml,sisch auch aus der Tendenz zur Tilgung unbetonter Vokale komplexe Silbentypen resultieren k&ouml,nnen. Dabei ist eine Zentrum-Peripherie-Anordnung der zugrundeliegenden Teilsysteme festzustellen, die in der Untersuchung im Rahmen einer phonotaktischen Typologie der Romania theoretisch entwickelt und auf weitere Ebenen des Sprachsystems &uuml,bertragen wird.