M A R Y

Spät erwachte Gefühle der ursprünglichen Eltern und die Liebe eines jungen Mannes bringen Konflikte in die Gemeinschaft der Altenresidenz 'Seeblick'. Dies macht die Geschichte von Mary und ihren Nennmüttern aus und verbindet spielerisch Ernst und Spass, fast wie in Donizettis komischer Oper 'Die Regimentstochter'. Alles geht gut aus, es muss glücklich ausgehen.

Aufgezogen als munteres Theaterstück, werden mancherlei spitzbübische Elemente beigegeben, beispielsweise Sentenzen des Aphoristikers Lichtenberg, die augenzwinkernde Würze verleihen. Dies gibt dem leichtfüssigen Plot doppelten Boden und pflanzt ihn, bei scheinbarer Antiquiertheit, mitten in die Moderne. Es provoziert zum Lachen, ohne dass diese befreiende Zwerchfellerschütterung das heutige Leben in krankmachende Qual verwandeln muss.

Die übermütige juchzende Mary möchte erinnern, dass unsere Welt immer noch heitere Gesichtspunkte zu bieten hat, sei es 'nur' auf der Bühne - die ja schon seit Urzeiten das 'Bilderbuch der Welt' aufschlägt und darstellt - um einen Ausblick des liebenswerten Spötters Lichtenberg zu gebrauchen.