Liquid Empire

Eine gewagte neue Darstellung des europäischen Imperialismus, erzählt durch die Geschichte des Wassers. Im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert kontrollierten eine Handvoll mächtiger europäischer Staaten mehr als ein Drittel der Landfläche des Planeten. Diese weitläufigen Imperien umfassten nicht nur Regenwälder, Wüsten und Savannen, sondern auch einige der prächtigsten Flüsse, Seen, Sümpfe und Meere der Welt. „Liquid Empire“ erzählt die Geschichte, wie die Gewässer der kolonialen Welt die Geschichte des Imperialismus prägten und wie diese imperiale Vergangenheit uns bis heute verfolgt.

In Anlehnung an die grossen europäischen Imperien dieser Zeit beschreibt Corey Ross, wie neue Ideen, Technologien und Institutionen das menschliche Verhältnis zum Wasser veränderten und wie die natürliche Welt dabei neu gestaltet wurde. Wasser war ein Bereich imperialer Macht, dessen Kontrolle und Verteilung eng mit kolonialen Hierarchien und Ungleichheiten verbunden waren – doch diese lebenswichtige natürliche Ressource konnte niemals vollständig gezähmt werden. Ross schildert eindrucksvoll die Bemühungen von Beamten, Ingenieuren, Fischern und Landwirten, Wasser auszubeuten, und hebt seine entscheidende Rolle bei der Schaffung und Zerschlagung der kolonialen Ordnung hervor.

Indem es aufzeigt, wie die Vermächtnisse des Imperiums lange nach dem Rückgang des Kolonialismus fortbestanden haben, bietet „Liquid Empire“ eine notwendige historische Perspektive auf die Krisen, die die Gewässer der Welt, insbesondere im Globalen Süden, ergreifen, wo Milliarden von Menschen mit zunehmenden Wasserknappheiten, steigenden Hochwasserrisiken und der unaufhörlichen Ausbeutung des Meereslebens konfrontiert sind.