Le malentendu

Martha und ihre Mutter träumen davon, ein Vermögen zu machen und in der Sonne zu leben, und bringen die Kunden ihres Gasthauses um. Martha's Bruder, ein seit vierzehn Jahren auf der Flucht befindlicher Mann, kehrt inkognito zurück und wird ihr neuestes Opfer. Als sie herausfinden, wer ihn getötet hat, begehen die beiden Frauen Selbstmord. Dies ist eine moderne Tragödie. Das Unglück entsteht weniger aus der Blindheit, die typisch für griechische Tragödien ist, sondern vielmehr aus einem verzweifelten Willen nach Glück, unterstützt von einer Energie, die zu Verbrechen führen kann. Bereits durch den Mythos von Sisyphus fehlgebildet, verleiht die Absurdität der menschlichen Existenz dem Missverständnis seltsame Resonanzen, die weniger an die Tragödien von Aischylos erinnern als an das Theater von Ionesco.