Konstitutionelle Demokratie in Afrika: Mythos oder Realität?

Die vorliegende Studie ist aus der Perspektive des modernen Verfassungsrechts zu sehen, das das Ziel verfolgt, die politische Macht durch das Recht einzurahmen und einen demokratisierten verfassungsmässigen Rechtsstaat zu errichten. Die afrikanischen Umstände scheinen jedoch nicht für dieses System geeignet zu sein, da es an einer demokratischen und verfassungsmässigen Kultur mangelt, aber auch aufgrund der Praxis politischer Vereinbarungen, die, wenn sie mit der Verfassung in Konflikt stehen, meist dazu führen, dass die Verfassung ausser Kraft gesetzt wird oder die politische Vereinbarung über das Recht dominiert. Es gibt auch das Problem der Unabhängigkeit der Justiz, die erst noch errungen werden muss, was der Entstehung eines Rechtsstaats nicht förderlich ist. Zur Lösung dieser Situation schlagen wir daher vor: die Verinnerlichung einer demokratischen und verfassungsmässigen Kultur durch die Schaffung von Organen zur Unterstützung der verfassungsmässigen Demokratie; die Konstitutionalisierung von politischen Vereinbarungen durch die Verrechtlichung und Jurisdiktion dieses Phänomens; und schliesslich Garantien für die Unabhängigkeit der Verfassungsgerichtsbarkeit und die Unterstützung durch das Volk.