'Hinter mir die Sintflut'

In den 1980er Jahren begann in den Amtsstuben der österreichischen Postmeister ein neuer Wind zu wehen. Zunächst waren Privatisierung und Liberalisierung nur ein laues Lüftchen, doch der Wirbelwind der Veränderungen gewann rasch an Kraft und wurde zu einem Sturm der Transformation. Im Zuge der mit diesem Sturm verbundenen Umbauten verlor das Postwesen immer stärker den Charakter eines Staatsdienstes, und die öffentliche Hand zog sich mehr und mehr auf ihre rudimentärste Gewährleistungsverantwortung zurück. Elemente privatwirtschaftlichen Denkens und Handelns haben seitdem bei der nun zum Unternehmen gewordenen österreichischen Post AG in alle Bereiche der Unternehmensorganisation und Personalführung Einzug gehalten. Inhalt dieses Buches ist es, auf der Basis von 16 qualitativen Interviews diesen Sturm der Transformation mit den subjektiven Beschreibungen der davon betroffenen Beschäftigten in Verbindung zu setzen und zu klären, wie die Veränderungen, die im Zuge von Liberalisierungs- und Privatisierungsprozessen im österreichischen Postwesen stattfanden, in der subjektiven Perspektive der Beschäftigten wahrgenommen und bewertet werden und wie sie auf diese Transformationen reagieren.