Habitus and Field

Dies ist der zweite von fünf Bänden, der auf den Vorlesungen basiert, die Pierre Bourdieu Anfang der 1980er Jahre am Collège de France unter dem Titel „Allgemeine Soziologie“ gehalten hat. In diesen Vorlesungen versucht Bourdieu, die Soziologie als intellektuelle Disziplin zu definieren und zu verteidigen, und dabei führt er alle Schlüsselkonzepte ein und klärt sie, die seinen charakteristischen intellektuellen Ansatz geprägt haben.

In diesem Band konzentriert sich Bourdieu auf zwei seiner wichtigsten und einflussreichsten Konzepte: Habitus und Feld. Für den Sozialwissenschaftler ist das Objekt der Studie weder das Individuum noch die Gruppe, sondern die Beziehung zwischen diesen beiden Manifestationen des Sozialen in Körpern und Dingen: das heisst, die obskure, doppelte Beziehung zwischen dem Habitus – als einem System von Wahrnehmungs-, Wertschätzungs- und Handlungsschemata – und dem Feld als einem System objektiver Beziehungen und einem Raum möglicher Handlungen und Kämpfe, die darauf abzielen, das Feld zu bewahren oder zu transformieren. Die Beziehung zwischen Habitus und Feld ist ein wechselseitiger Prozess: Es handelt sich um eine Beziehung der Konditionierung, in der das Feld den Habitus strukturiert, und es ist auch eine Beziehung des Wissens, wobei der Habitus dazu beiträgt, das Feld als eine Welt zu konstituieren, die mit Bedeutung und Wert ausgestattet ist. Die Spezifität der Sozialwissenschaft liegt darin, dass sie als Objekt des Wissens eine Realität betrachtet, die Akteure umfasst, die diese gleiche Realität als Objekt ihres eigenen Wissens nehmen.

Ein idealer Einstieg in einige von Bourdieus wichtigsten Konzepten und Ideen, wird dieser Band von grossem Interesse für die vielen Studierenden und Wissenschaftler sein, die Bourdieus Werk in den Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften studieren und nutzen, sowie für allgemeine Leser, die mehr über das Werk eines der bedeutendsten Soziologen und Sozialdenker des 20. Jahrhunderts erfahren möchten.