Gauguin and Polynesia

Paul Gauguin wird allgemein als einer der grössten modernen Künstler angesehen. Er ist bekannt für seine strahlenden, mythischen Bilder aus Ozeanien, für ein Leben voller rastloser Reisen und für seine angebliche Vertiefung in das polynesische Leben. Dennoch wurde er lange ambivalent betrachtet, und in den letzten Jahren wurden sowohl Gauguins sexuelles Verhalten als auch seine Gemälde als ausbeuterisch angesehen.

„Gauguin und Polynesien“ bietet einen neuen Blick auf den Künstler, nicht aus der Perspektive der europäischen Kunstgeschichte, sondern aus dem zeitgenössischen Blickwinkel der Region – Ozeanien – in die er so berühmt gezogen ist. Gauguins Kunst wird zum ersten Mal als reicher und eklektischer enthüllt, als bisher anerkannt. Der Künstler erfand in der Tat rätselhafte und symbolische Bilder, aber er stellte auch die koloniale Modernität Polynesiens dar und erkannte das Leben der damaligen Zeit sowie die Würde und Kraft einiger der Inselbewohner, denen er begegnete.

„Gauguin und Polynesien“ feiert oder verurteilt keinen aussergewöhnlichen Maler, der zuweilen das französische Empire anprangerte und zu anderen Zeiten bekräftigte, das sein eigenes Leben und die Orte, zwischen denen er sich bewegte, prägte. Es ist eine Offenbarung eines prägenden Künstlers des modernen Lebens und von multikulturellen Welten im Entstehen.