Fixing the Musical

Tausende von Shows haben am Broadway Premiere gefeiert. Warum erinnern wir uns an einige und nicht an andere?

Das Repertoire des Musicals besteht nicht aus Titeln, die im Theater populär sind, sondern aus denen mit erfolgreichen Cast-Aufnahmen, Filmversionen oder sogar illegalen Bootlegs auf YouTube. Die Shows, die das Publikum kennt, und die Texte und Musik, die es erwartet, wenn es eine Produktion besucht, werden mehr durch Medien definiert, die zu Hause konsumiert werden, als durch Erinnerungen an Aufführungen, die im Theater erlebt wurden. Zum Beispiel zeigt der Autor Doug Reside, dass es kein Zufall ist, dass das ernsthafte Buchmusical mit festem Notentext in den 1940er Jahren entstand, als kommerziell gepresste und vermarktete Schallplatten es ermöglichten, den Grossteil der Partitur eines neuen Musicals in einem festen Medium aufzunehmen. Hamilton, ein Musical mit dichten Texten und revolutionärem Musikstil, wäre für das weltweite Publikum nicht so leicht zugänglich gewesen, wenn die meisten nicht bereits die Gelegenheit gehabt hätten, die Partitur durch das Hören kostenloser digitaler Streams der Originalaufnahme kennenzulernen.

Die Technologien, die diese Medien ermöglichten, entwickelten sich parallel dazu und prägten das amerikanische Musical als Kunstform. Reside zeigt auf, wie die Möglichkeiten und Einschränkungen dieser Technologien ein Repertoire von Titeln etablierten, die am häufigsten aufgeführt werden und durch die in diesen Aufführungen verwendeten Texte definiert sind. Fixing the Musical argumentiert, dass die Musicals, an die wir uns am meisten erinnern, diejenigen sind, die die besten Aufnahme- und Verteilungstechnologien ihrer Zeit am effektivsten genutzt haben, um das Werk zu dokumentieren und mit denen zu teilen, die die Originalproduktion am Broadway niemals sehen würden.