Die Dänisch-Englisch-Hallesche Indienmission des späten 18. Jahrhunderts

Vor den englischen Missionsgesellschaften waren ab 1706 und 1760 bereits vom d&auml,nischen K&ouml,nig gef&ouml,rderte pietistische Missionen in Indien t&auml,tig &ndash, Aussagen der Missionare und der Missionsleitung deuten jedoch auf massive Probleme hin: Die Missionare der D&auml,nisch-Englisch-Halleschen Mission beobachteten genau das Verhalten der indigenen wie der europ&auml,ischen Bev&ouml,lkerung. Ihr eigener Alltag war jedoch ebenso von Normverletzungen gepr&auml,gt. Diese Devianz war eine Gefahr f&uuml,r die Mission, im Einzelfall aber auch n&uuml,tzlich.

Im Spannungsfeld von Missionszentrale und -feld geht Tobias Delfs den Gr&uuml,nden f&uuml,r Devianz, ihrer Definition, dem Umgang mit ihr wie den Bedingungen von Konformit&auml,t im Indien des sp&auml,ten 18. Jahrhunderts nach und ordnet sie in die soziale Topographie der kolonialen Gesellschaft ein. Er betrachtet Motivationen, Lebenswelt, Auswahl und Vorbereitung der Missionare. Er untersucht den 'Zwischenraum' der &Uuml,berfahrt, die Netzwerkbildung, das Verh&auml,ltnis zu den neuen Missionsgesellschaften, famili&auml,re Stabilisierungsfaktoren, Regulationsversuche, den schwierigen Missionsalltag in einem fremden Land, die Wahrnehmung desselben und die Selbstverortung gegen&uuml,ber Europ&auml,ern wie Einheimischen.